Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 2. Physikalische Chemie in der Biologie - II. Kolloide - Theorien der Fällungserscheinungen
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52 Zweites Kapitel.
kömieni) Bei den basischen Farbstoffen, welche als Sake verwendet werden,
tmt eine Spaltung ein in Farbstoffbase, die von Fasern wie von Kohle auf-
genonimen wird, und Säure, die quantitativ zurückbleibt. Dies erinnert sehr
an der Spaltung, welche der fällende Elektroly tbeim Ausfallen von Suspensions-
kolloiden erfährt (S, 48).
... .
/Werbung soll auch durch Adsorptionsvorgänge vollbracht werden insofern als dio
gehörig präparierte Haut den Gerbstoff adsorbiert. 2).
"eruen, insofern als die
_
Aclsorptionsprozesse ist ferner zurückzuführen die Ausfällung von
. sor|)tion
Ei^eiss auf zugesetzte fein pulverisierte feste Stoffe (Kohle, Kaolin 3)) oder in
ii^ch°Se ^^^ss*gkeit ausgefällte, suspendierte Stoffe (Mastix^)). Als Oberflächen Wirkung
Stoffe,
ist ^ig Ausfällung von Eiweiss aufzufassen, welche beim Schütteln
von Ei Weisslösungen mit Flüssigkeiten, die nicht im Wasser löslich sind, zu-
stande kommt (Ramsdek ®)).
Bechhold hat bei seinen schon erwähnten Versuchen über die Filtration
von Kolloiden Verhältnisse beobachtet, die er als Adsorptionserscheinungen
deutet. Unter Umständen kann nämlich ein Kolloid ein anderes Kolloid am
vo^Ärp-^’ltrieren hindern. Ein Filter, das für kolloidales AsgSg durchgängig war aber
Fütriereu.’
kolloidales Berliuerblau zurückhielt, lies eine klare Mischung von beiden nicht
durch. Die Teilchen von AsgSg waren durch die Teilchen von Berlinerblau
adsorbiert worden und konnten deswegen das Filter nicht passieren 3).
Besonders uiit Rücksicht auf die Ausfüllung von hydrophilen Kolloiden mag noch eine
andere Theorie erwähnt werden, die von Spiko herrührt’). Nach dieser Theorie beruht die
Ausfüllung auf der Verteilung des Kolloids zwischen zwei Phasen, von denen die eine viel
Wasser und Salz und wenig Kolloid enthält, die andere viel Kolloid aber weniger Wasser
und Salz.
Üb61’
Gele. Von Gelen (S. 37) oder Gallerten war schon öfters die
Rede. Nur gewisse Kolloide können in Form von Gelen auftreten. Einige
Gele entstehen in hinlänglich konzentrierten Lösungen spontan (Kieselsäure,
gewisse Metallhydroxyden) und diese lösen sich nicht wieder in Wasser auf.
Andere Gele, wie die von Leim und Agar, entstehen durch Abkühlen von
heissen, konzentrierten Lösungen und sind wieder in Wasser löslich.
Nach Hardy ist die Gelbildung des Leims als ein Entmischungsvorgang
zu betrachten, wobei eine Scheidung in zwei Flüssigkeiten erfolgt, von denen
Gelbildung (jjg eine im weiteren Verlauf erstarrt 3). Die zwei Phasen sind nur mikro-
misciuings- skopisch von einander unterscheidbar, und die chemische Prüfung der Theorie
scheitert an dem Umstand, dass die zwei Phasen nicht jede für sich analysiert
werden können.
’) Zeitschr. physik. Chem. 59, S. 284, 1907.
’’*)
Siehe hierüber Zeitschr. f. Chem. u. Ind. d. Koll. 2, S. 257, 1908.
Bioch. Zeitsclu’. 5, S. 365, 1907.
*) Ebenda.. 2, S. 219, 1906; 3, S. 109, 1906.
Zeitschr. physik. Chem. 47, S. 343, 1904.
«) Ebenda. 60, S. 299, 1907.
’) Hofmeisters Beiträge. 4, S. 300, 1903.
Zeitschr. physik. Chem. 33, S. 326, 1900.
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