Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 3. Die Proteine - I. Einfache Proteine - B. Albumoide oder Albuminoide - 2. Albumosen und Peptone
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Albumosen und Peptone. 127
Trennung von Albumosen und Peptonen sehen wollen. Diejenigen Verdauungs-
und Peptone
Produkte, welche durch Sättigen ihrer Lösung mit Ammoniumsulfat sich aus-
scheiden oder überhaupt sich aussalzen lassen, werden nach dem Vorgänge Sinne.
Kühnes nunmehr allgemein als Albumosen, diejenigen dagegen, welche dabei
in Lösung bleiben, als Peptone oder echte Peptone bezeichnet. Solche echte
Peptone entstehen nach Kühne rasch und in verhältnismässig grosser Menge
bei der PankreasVerdauung, bei der PepsinVerdauung dagegen nur in geringer
Menge oder erst bei mehr anhaltender Digestion.
Wie Schützenberger und dann auch Kühne zeigten, kann das Ei-
weiss, wenn es mit verdünnten Mineralsäuren oder mit proteolytischen Enzymen
zersetzt wird, zwei Hauptgruppen von neuen Eiweissstoffen liefern, von denen
die eine — die Antigruppe — eine grössere Resistenz gegen weitere Ein-
wirkung von Säuren und Enzymen als die andere — die Hemigruppe
zeigt. Diese zwei Gruppen sollten nach Kühne noch vereint, wenn auch in
verschiedenen relativen Mengen, in den verschiedenen Albumosen vorhanden sein,
und iede Albumose sollte also sowohl die Anti- wie die Hemigruppe enthalten. Anti- und
Dasselbe galt nach ihm auch von dem bei der Pepsinverdauung entstandenen Substanzen.
Pepton, welches er aus dem Grunde Amphopepton nannte. Bei der Ver-
dauung mit Trypsin sollte dagegen eine Spaltung des Amphopeptons in Anti-
pepton und Hemipepton stattfinden. Von diesen zwei Peptonen konnte
dann das Hemipepton weiter in Aminosäuren und andere Stoffe gespaltet werden,
während das Antipepton unangegriffen blieb. Bei hinreichend energischer Trypsin-
wirkung sollte zuletzt nur ein Pepton, das sogenannte Antipepton, Zurückbleiben.
Kühne und seine Schüler, welche sehr umfassende Untersuchungen über
Albumosen und Peptone gemacht haben, unterschieden ferner mit Rücksicht
auf die verschiedenen Löslichkeits- und P^ällbarkeitsverhältnisse zwischen ver-
schiedenen Arten von Albumosen. Bei der Pepsinverdauung von Fibrin hatten
sie folgende Albumosen erhalten: a) Hetero album ose, unlöslich in Wasser
aber löslich in verdünnter Salzlösung, b) Protalbumose, in Salzlösung und
in Wasser löslich. Diese zwei Albumosen werden bei neutraler Reaktion von Die ver-
. .
schiedenen
^HaCl gefällt, aber nicht vollständig. Die Heteroalbumose kann durch längeres AibumoseD.
Stehen unter Wasser oder durch Trocknen in eine, in verdünnter Salzlösuno;
unlösliche Modifikation, die c) Dysalbumose übergehen, d) Deutero-
albumose nannten sie eine Albumose, die in Wasser und verdünnter Salz-
lösung sich löst, durch Sättigung mit NaCl gar nicht aus neutraler, sondern erst
aus saurer Lösung (unvollständig) gefällt Avird. Der Niederschlag ist eine Ver-
bindung von Albumose mit Säure (Herth)^). Die Deuteroalbumose ist wesent-
lich dasselbe, was Brücke als Pepton bezeichnet hatte.
SCHÜTZENBEEGER, Bull. soc. chim. 23; kühne, Veihandl. d. naturh.-med. Ver-
eins zu Heidelberg (N. F.) 1 und Kühne u. Chittenden, Zeitschr. f. Biol. 19; Vergl. auch
Paal, Ber. d. d. cheni. Gesellsch. 27.
Vergl. Kühne u. Chittenhen, Zeitschr. f. Biol. 20.
Monatsh. f. Chem. 5.
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