Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 3. Die Proteine - I. Einfache Proteine - B. Albumoide oder Albuminoide - 2. Albumosen und Peptone
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I
Peptone.
Peptone.
Proto-
kyrine.
134 Drittes Kapitel.
besprochenen, von Fischer und einigen anderen isolierten Polypeptiden, die von
Siegfried und seinen Schülern isolierten Produkte zu nennen.
Diese sogenannten Peptone sind teils Pepsin- und teils Trypsinpeptone
und sie sind teils aus Eiweiss (Fibrin) und teils aus Leim dargestellt worden.
Die Trypsinfibrinpeptone sind Antipeptone im Sinne Kühnes, indem sie nämlich
der weiteren Aufspaltung durch Trypsin hartnäckig widerstehen. Sie sind nach
Neumann gleichzeitig zweibasische Säuren und einsäurige Basen. Sie geben die
Biuretreaktion, aber nicht die MiLUONSche Reaktion; sie enthalten kein Tyrosin
und lieferten als hydrolytische Spaltungsprodukte Arginin, Lysin, Glutaminsäure
und wie es scheint auch Asparaginsäure. Ein von Siegfried und Scheermesser
isoliertes Pepsin-Glutinpepton lieferte Arginin, Lysin, Glutaminsäure und Glyko-
koll. Für die Reinheit und Einheitlichkeit der von ihm isolierten Peptone hat
Siegfried nach verschiedenen Methoden Beweise erbracht.
In anderer Weise, nämlich durch fraktionierte Fällung mit Metallsalzen,
namentlich mit Quecksilberjodidjodkalium und Darstellung von Phenylisozyanat-
verbindungen haben Hofmeister und seine Schüler Stokey, Raper und
Rogozinski aus Bluteiweiss Peptone oder polypeptidartige Stoffe isoliert. Eine
solche, als ,,Arginin-Histidinpepton“ bezeicbnete Substanz lieferte als basische
Hydrolyseprodukte Arginin und Histidin, während eine andere als basisches
Produkt hauptsächlich Lysin lieferte und dementsprechend auch als „Lysin-
pepton“ bezeichnet wurde.
Aus Leimpepton erhielt Siegfried durch Erwärmen mit Salzsäure eine,
auch aus Leim direkt erhältliche Base CgiHggNgOg, die als ein „Kyrin“ be-
zeichnet wird, weil sie als ein basischer Proteinkern anzusehen ist, und die er
deshalb Gl utokyr in nennt. Das Glutokyrin gibt die Biuretreaktion und wird
als ein basisches Pepton betrachtet. Bei vollständiger hydrolytischer Spaltung
gibt es Arginin, Lysin, Glutaminsäure und Glykokoll. Von dem Gesamtstick-
stoffe entfallen 2/3 auf die Basen und Vs auf die Aminosäuren. Neuerlich hat
er zusammen mit O. Pilz durch weitere Hydrolyse ein /J-Glutokyrin dargestellt,
welches nur Arginin, Lysin und Glutaminsäure lieferte. Ähnliche basische Kerne,
„Protokyrine“, hat Siegfried nach demselben Prinzipe aus Fibrin und Kasein
darstellen können. Das Kaseinokyrin gibt ein nicht kristallisierendes Sulfat,
aber ein kristallisierendes Phosphorwolframat. Das freie Kaseinokyrin reagiert
alkalisch, es gibt die Biuretreaktion und seine Zusammensetzung entspricht der
Formel C23
H47
N9
O8
. Als Spaltungsprodukte lieferte es nur Arginin, Lysin und
Glutaminsäure. Der Basenstickstoff betrug gegen 85 p. c. von dem Gesamt-
Die Arbeiten von Siegfried und seinen Schülern Mühle, Fr. Müller, Borkel,
Krüger, Scheermesser u. Nehmann findet mau in Arch. f. (Anat. u.) Physiol. 1894. und
Zeitschr. f. physiol. Chem. Bd. 21, 41, 43, 45, 48 u. 50.
*) Hofmeisters Beiträge Bd. 7, 9, 11.
3) Kgl. Sachs. Gesellsch. d. Wiss. Math. Physik. Klasse 1903 und Zeitschr. f. physiol.
Chem. 43, mit Pilz ebenda 58.
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