- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
195

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 4. Die Kohlehydrate - I. Monosaccharide

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Monosaccharide. 195
Bedeutung gewonnen haben. Sie sind aber auch in anderen Hinsichten von
grosser Wichtigkeit für das Studium der Kohlehydrate geworden. Sie eignen
sich nämlich sehr gut zur Abscheidung der Zuckerarten aus Lösungen, in denen
sie zusammen mit anderen Stoffen Vorkommen, und sie sind ferner auch für
die künstliche Darstellung der Zuckerarten von Bedeutung. Bei der Spaltung
durch kurzdauerndes gelindes Erwärmen mit rauchender Salzsäure (für Disaccharide
noch besser mit Benzaldehyd ^),
geben sie nämlich sog. Osone, welche durch
Reduktion in Glukosen, am öftesten in Ketosen übergehen.
Auch in anderer, indirekter Weise kommt man auf einem Umwege von
den Osazonen zu den Zuckern. Viel leichter können die Hydrazone in die ent-
sprechenden Zucker zurückverwandelt werden, besonders leicht durch Zersetzung
mit Benzaldehyd (Herzfeld) oder Formaldehyd (Ruff und Ollendorff ^),
wobei der Zucker gegen den verwendeten Aldehyd ausgetauscht wird.
Eine wichtige, allerdings nicht allen Zuckerarten gemeinsame Eigenschaft
ist ihre Gärfähigkeit, in erster Linie ihre Fähigkeit durch die Alkoholhefe
in alkoholische Gärung übergehen zu können. Ganz unzweifelhaft ist die Gär-
fähigkeit mit reiner Hefe für mehrere Hexosen bewiesen; sie kommt aber nicht
allen Hexosen zu und die letzteren vergären nicht alle mit derselben Leichtigkeit.
d-Glukose und d-Mannose vergären leicht, die d-Galaktose schwieriger. Die
1-Formen der genannten Zucker vergären nicht, und aus den razemischen Formen
solcher Zuckerarten hat man durch Vergärung des d-Zuckers die optische 1-Anti-
pode darstellen können. Unter den Ketosen vergärt die d-Fruktose, aber
nicht die Sorbose. Unter den Zuckern mit 9 Atomen Kohlenstoff, den
Nonosen, soll die Mannononose, nicht aber die Glukononose gärfähig sein. Dieses
verschiedene Verhalten der Zuckerarten gegen Hefe steht in bestimmter Beziehung
zu ihrer Konfiguration, welche übrigens nicht nur für das Verhalten der Zucker
zu niederen Lebewesen, sondern auch für ihr Verhalten innerhalb der höher
entwickelten Organismen von grosser Bedeutung ist. So hatten z. B. die Unter-
suchungen von Neuberg und Wohlgemuth^) über Arabinosen und von Nee-
berg und Mayer 4) über Mannosen gelehrt, dass vom Kaninchen die 1-Ara-
binose und die d-Mannose viel besser als die d- und r-Arabinosen, bezw. 1- und
r-Mannosen verwertet werden. Diese Beobachtungen wie auch die verschiedene
Garfähigkeit der Zuckerarten sind aber nur einige Beispiele, welche die grosse
Bedeutung der chemischen Struktur und der Konfiguration chemischer Verbin-
dungen für die stofflichen Vorgänge in der Tier- und Pflanzenwelt zeigen.
Bei der alkoholischen Gärung zerfällt der Zucker nach der allgemeinen
Gleichung: CßHjaOe = 2C2HeO -f- SCOg. Der nähere Vorgang ist indessen nicht
klarend scheint ziemlich verwickelt zu sein. Nach den Untersuchungen von
9 E. Fischer u. Armstrong, Ber. d. d. chem. Gesellsch. 36.
2
Herzfeld, Ber. d. d. chem. Gesellsch. 28; Ruff u. Ollendorff ebenda 32
9 Zeitschr. f. physiol. Chem. 35.
9 Ebenda 37.
Osazone.
Gärfähig-
keit der
Zueker-
arten.
Bedeutung
der Kon-
figuration.
13*

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