- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
205

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 4. Die Kohlehydrate - I. Monosaccharide

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li
d-Glukose und d-Galaktose. 205
i
Die Darstellung ven reiner Glukose geschieht am einfachsten durch
Inversion von Rohrzucker nach der folgenden, von Soxhlet und Iollens etwas
ahgeänderten Methode von Schwarz^),
Man versetzt 12 Liter Alkohol von 90 p. c. mit 480 ccm rauchender Salz-
säure, erwärmt auf 45—50° C, trägt 4 Kilo gepulverten Rohrzucker allmählich
•ein und lässt nach 2 Stunden, nach welcher Zeit der Zucker gelöst und
invertiert ist, erkalten. Man rührt darauf etwas Glukosenanhydrid ein, um die
Kristallisation anzuregen, saugt nach einigen Tagen das Glukosepulver mit
•der Luftpumpe ab, wäscht mit verdünntem Alkohol die Salzsäure weg und
kristallisiert aus Alkohol oder Methylalkohol um. Nach Tollens ist es hierbei
am besten, den Zucker in der Hälfte seines Gewichtes an Wasser im
Wasserbade zu lösen und das doppelte Volumen von 90—95 prozentigern
Alkohol hinzuzufügen.
Zum Nachweis der Glukose in tierischen Flüssigkeiten oder Gewebe-
extrakten dienen die obengenannten Reduktionsproben, die optische Unter-
suchung, die Gärungs- und die Phenylhydrazinprobe. Bezüglich der quanti-
tativen Bestimmungsmethoden wird auf das Kapitel über den Harn verwiesen.
In eiweisshaltigen Flüssigkeiten muss zuerst das Eiweiss durch Koagulation in
der Siedehitze unter Essigsäurezusatz oder durch Ausfällen mit Alkohol oder
Metallsalzen entfernt werden. Hinsichtlich der Schwierigkeiten, die hierbei bei
Verarbeitung von Blut und serösen Flüssigkeiten entstehen, wh’d auf grössere
Handbücher verwiesen.
Mannose. Die d-Mannose, auch Seminose genannt, entsteht neben d-Fruktose
hei vorsichtigel’ Oxydation von d-Mannit. Man erhält sie aber auch durch Hydrolyse natür-
licher Kohlehydrate wie Salepschleim und Reservezellulose (besonders aus Steinnussspänen).
Sie ist rechtsdrehend, gärt leicht mit Bierhefe, gibt ein in Wasser schwer lösliches Hydrazon
nud ein mit dem aus d-Glukose entstehenden identisches Osazon.
d-Galaktose (nicht zu verwechseln mit Laktose oder Milchzucker) entsteht
•durch hydrolytische Spaltung von Milchzucker und durch Hydrolyse von vielen
anderen Kohlehydraten, besonders Gummiarten und Schleimstoffen. Sie entsteht
auch beim Erhitzen des aus dem Gehirne darstellbaren stickstoffhaltigen Gluko-
sides Zerebron mit verdünnter Mineralsäure.
Sie kristallisiert in Nadeln oder Blättchen, die bei 168° C schmelzen.
In Wasser löst sie sich etwas schwerer als Glukose. Sie ist stark rechtsdrehend
(ß) D nach Neüberg 2) = _|_ 81 °. Mit gewöhnlicher Hefe kann die Galaktose zwar
langsam aber fast vollständig vergären. Sie vergärt durch eine grosse Anzahl
Hefeaiten (E. Fischer und Tierfelder), nicht aber, was für physiologisch
chemische Untersuchungen wichtig ist, durch Saccharomyces apiculatus ®).
Sie reduziert Fehlings Lösung etwas schwächer als Glukose, und 10 ccm dieser
Lösung entsprechen nach Soxhlet 0,0511 g Galaktose in l°/o-iger Lösung.
Ilu Phenylosazon, welches in heissem Wasser sehr wenig, in heissem Alkohol
dagegen verhältnismässig leicht löslich ist, schmilzt nach Neuberg 2) bei
196 197° C. Seme I^ösung in Eisessig ist optisch inaktiv. Bei der Probe
niit Salzsäure und Phlorogluzin gibt die Galaktose eine ähnliche Farbe wie die
Darstellung
der
Glukose.
Nachweis
der
Glukose.
Mannose,
Galaktose.
Eigen-
schaften.
Pollens, Handb. der Kohlehydrate. 2. Aufl. 1. S. 39.
Vergl. C. Oppenheimer, Handb. d. Bioch. Bd. 1, S. 197.
“) Vergl. F. VoiT, Zeitschr. f. Biol. 28 u. 29.

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