Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 6. Das Blut - I. Blutplasma und Blutserum - Das Blutserum
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254 Sechstes Kapitel
Gepaarte
Glukuron-
säuren.
Glykolyse
im Blute.
reichlicher im Blute des rechten Ventrikels als im arteriellen Blute und in diesem
wiederum reichlicher als im Venenblute vorhanden sein. Bei der Passage des
Blutes durch die Lungen soll der virtuelle Zucker in gewöhnlichen Zucker über-
gehen; dasselbe kann aber angeblich auch in den Kapillaren des grossen Blut-
kreislaufes geschehen.
Gepaarte Glukuronsäuren ,
welche jedoch regelmässig von den Form-
elementen stammen, kommen nach den Untersuchungen von P. Mayee, L£pine
und Boulud^) im Blute vor. Nach den zwei letztgenannten Forschern finden
sich im Blute zwei näher definierbare Glukuronsäuren, die beide linksdrehend sind.
Die eine reduziert die Fehling sehe Lösung schon bei einer Temperatur unter
100°, die andere erst bei über 100°. Von der ersteren Säure findet sich häufig
im Blute von Hunden eine so grosse Menge, dass die optische Aktivität der
Glukuronsäure die der Glukose aufhebt. Auch die zweite Säure kommt im
Verhältnis zu dem Zucker in grosser Menge vor.
In dem gelassenen Blute nimmt, wie schon Bernard^^ zeigte, der Zucker-
genalt mehr oder weniger rasch ab. L:ifipiNE, welcher gemeinschaftlich mit
Barral diese Abnahme der Zuckermenge besonders studiert hat, nennt sie
Glykolyse. L:ißpiNE und Barral und ebenso Arthus haben gezeigt, dass
die Glykolyse auch bei vollständiger Abwesenheit von Mikroorganismen statt-
findet. Sie scheint durch ein lösliches, glykolytisches Enzym bedingt zu
sein, dessen Wirksamkeit durch Erhitzen auf -|- 54° C vernichtet wird. Dieses
Enzym stammt nach den drei letztgenannten Forschern von den weissen Blut-
körperchen her und nach Arthus wie nach Doyon und Morel soll es nur
im Serum, aber nicht im Plasma vorhanden sein. Nach L:^pine^) soll es in
Beziehung zu dem Pankreas stehen. Die Glykolyse ist übrigens nach Röhmann
und Spitzer und Sieber°) eine Oxydation, die nach den letztgenannten Forschern
durch Oxydationsfermente bewirkt wird. Ob sie überhaupt ein physiologischer
Vorgang ist, dürfte jedoch zweifelhaft sein°).
Das Blutplasma und das Serum, wie auch die Lymphe, enthalten auch
Mayer, Zeitschr. f. physioL Chem. 32; Lepine u. Boulud, Compt. Rend. 133,
135, 136, 138, 141 u. Journ. de Physiol. 7 (zitiert nach Bioch. Zentralbl. 4, S. 421).
Legons sur le diaböte. Deutsch von Posner 1878. S. 120.
Arthus, Arch. de Physiol. (5) 3; Doyon u. Morel, Compt. rend. soc. biol. 55.
Bezüglich der zahlreichen Aufsätze von Lepine und Lepine et Barral vergl. man
;
Lyon medical. 62 u. 63; Compt. Eend. HO, 112, 113, 120 u. 139; Lepine; le ferment
glycolytique et la pathogenie du diabete. Paris 1891, ferner: Revue analytique et critique des
travaux etc. in Arch. de med. exper. Paris 1892 und Revue de med. 1895. Arthus, Arch. de
Physiol. (5) 3 u. 4. Nasse u. Framm, Pflügers Arch. 63; Paderi, Malys Jahresb. 26;
ferner Cremer, Physiologie des Glykogens in Ergehn, d. Physiol. 1. Abt. 1.
°) Röhmann u. Spitzer, Ber. d. d. chem. Gesellsch. 28 ;
Spitzer, Pflügers Arch. 60
u. 67 ;
N. Sieber, Zeitschr. f. physiol. Chem. 39 u. 44.
“) Vergl. Arthus 1. c. ;
Colenbrander, Maly’s Jahresb. 22 ;
Rywosch, Zeutralbi. f.
Physiol. 11, S. 495.
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