- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
260

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 6. Das Blut - I. Blutplasma und Blutserum - Das Blutserum

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260 Sechstes Kapitel.
material vor, es dürfte jedoch noch zu früh sein, hieraus bestimmte Schlüsse
zu ziehen.
Der Dissoziationsgrad (vergl. Kap. 2) des Serums ist von mehreren For-
schern bestimmt worden und nach Hamburger^) kann man annehmen, dass er
zwischen 0,65 und 0,82 liegt. Die molekulare Konzentration, welche die Ge-
Mo^kuiare Samtanzahl der Moleküle und Ionen im Liter angibt, fanden Bugarszky und
zentration. Tangl durchschnittlich gleich 0,320 Mol. pro 1 Liter. Sie fanden ferner, dass
etwa sämtlicher gelöster Moleküle des Blutserums elektrolyte sind, trotzdem
das Serum etwa 70—80 p. m. Eiweiss und 10 p. m. anorganische Stoffe ent-
hält, und weiter, dass von den Elektrolyten etwa auf das NaCl kommen.
Bei den meisten Alkaleszenzbestimmungen in Blut und Blutserum hat
mau durch Titration mit einer Säure die Menge des titrierbaren Alkalis be-
stimmt. Solche Bestimmungen können auch fortwährend nicht entbehrt werden,
sie liefern aber, abgesehen davon, dass die Resultate von der Wahl der Indi-
katoren abhängig sind, keine Aufschlüsse über die wahre Alkaleszenz, indem
man nämlich als solche die Konzentration der Hydroxylionen zu verstehen hat.
Das NagCOg ist in wässeriger Lösung immer, je nach der Verdünnung mehr
oder weniger stark, in lSra2+ und CO3 = dissoziiert. Die COg^-Ionen verbinden
sich zum Teil mit den H+-Ionen des ebenfalls dissoziierten Wassers zu HCOg“
und die entsprechenden OH“-Ionen bedingen die alkalische Reaktion. Werden
Aikaies- durch Zusatz von ein wenig Säure einige der freien HO“-Ionen weg-
Stimmungen genommen, so wird das Gleichgewicht gestört, eine neue Quantität NsgCOg wird
Blutserum, dissozüert und dieser Vorgang wiederholt sich nach jedem neuen Säurezusatz,
bis alles Karbonat sich dissoziiert hat. Die bei der ursprünglichen Konzen-
tration bestehende Dissoziation des Karbonates, durch welche die Anzahl der
OH“-Ionen bedingt wird, lässt sich also durch Titration nicht bestimmen. Aus
dem Grunde hat Höber eine, auf Nernsts Theorie der Flüssigkeitsketten ge-
gründete physikalisch-chemische Methode zur Alkaleszenzbestimmung ausgearbeitet.
Dieselbe Methode ist später mit einigen Verbesserungen und Abweichungen
von Farkas, Fränckel und Höber angewendet worden. Die Untersuchungen
dieser Forscher ergaben, dass die Konzentration der Hydroxylionen m Blut-
serum und Blut fast dieselbe wie in destilliertem Wasser ist, und dass also
diese Flüssigkeiten fast neutral sind, ein Verhalten, für welches die Gegenwart
der Kohlensäure von grosser Bedeutung ist. Zu ähnlichen Resultaten war
übrigens schon Friedenthal durch Prüfung des Serums mit Phenolphthalein
gekommen,
1) Osmotischer Druck und lonenlehre, Wiesbaden 1902-1904. wo man auch die
Literatur über physikalische Chemie des Blutes findet,
2) Höbeb, Pflügers Arch. 81 n. 99; Fabkas, vergl. Bioch. Zcntralbl. 1, S. G26;
FBÄXCKEL, PFLÜGEBS Arch. 96; Fbiedenthal, Zeitschr. f. allg. Physiol., 1 u. 4.

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