Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 6. Das Blut - II. Die Formelemente des Blutes - Blutfarbstoffe
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286 Sechstes Kapitel,
Kolori-
metrische
Methode.
Prinzip der
Spektro-
photo-
metrie.
Spektro-
photome-
trische
Methode.
1 cm Dicke (H a m a t i n o m e t e r von PIoppe-Seyler) ; noch vorteilhafter ist
aber die sogen, kolorimetrische Doppelpipette von Hoppe-Seyler. Von Giacosa
und ZangerimeisterI) sind andere gute Apparate konstruiert worden. Statt
^ner Oxyhamoglobinlösung verwendet man oft als Vergleichsflüssigkeit eine
Kohleno^^dhämoglobinlösung, die mehrere Jahre unverändert aufbewahrt werden
Blutlösung wird in diesem Falle ebenfalls mit Kohlenoxyd ge-
Die quantitative Bestimmung des Blutfarbstoffes mittelst des Spektroskopes
kann auf verschiedene Weise geschehen, wird aber nunmehr wohl ausschliesslich
nach der spektrophoto metrischen Methode, welche überhaupt die zuver-
lässigste von allen zu sein scheint, ausgeführt. Diese Methode basiert darauf, da.ss
der Extinktionskoeffizient einer gefärbten Flüssigkeit für einen bestimmten Spektral-
bezirk der Konzentration direkt proportional ist, so dass also C : E r=r : E ,
wenn C und Cj verschiedene Konzentrationen und E und die entsprechenden
c
Extinktionskoeffizienten bezeichnen. Aus der Gleichung — = —f folgt also, dass
E Ej
’
für einen und denselben Farbstoff diese Kelation, welche das „Absorptions-
verhältnis“ genannt wird, eine konstante sein muss. Wird das Absorptions-
verhältnis mit A, der gefundene Extinktionskoeffizient mit E und die Konzen-
tration (der Gehalt an Farbstoff in Gm in 1 ccm) mit C bezeichnet, so ist also
C = A.E.
Zur Bestimmung des Extinktionskoeffizienten, welcher dem negativen
Logarithmus derjenigen Lichtstärke, welche nach der Passage des Lichtes durch
eine absorbierende Flüssigkeitsschicht von 1 cm Dicke übrig bleibt, gleich ist,
sind verschiedene Apparate von Vierordt und Hüfner^) konstruiert worden.
Bezüglich derselben muss auf ausführlichere Handbücher verwiesen werden.
Der Kontrolle halber wird der Extinktionskoeffizient in zwei verschiedenen Spektral-
regionen bestimmt. HÜFNER hat hierzu gewählt: a) die Mittelregion zwischen den beiden
Absorptionsbändern des Oxyhämoglobins, speziell das Intervall zwischen den Wellenlängen
554 und 565 (a,{a und b) die Gegend des zweiten Bandes, speziell das Inteiwall zwischen
den Wellenlängen 531,5 und 542,5 [, 1 ^. Die Konstanten oder die Absorptionsverhältnisse
für diese zwei Bezirke werden von Hüfner mit A, bezw. Ä‘ bezeichnet. Vor der Bestim-
mung muss das Blut mit Wasser verdünnt werden, und wenn man das Verdünnungsverhältnis
des Blutes mit V bezeichnet, wird also die Konzentration oder der Gehalt des unverdünnten
Blutes an Farbstoff in 100 Teilen sein:
C = 100 . V . A . E und
C=100.V. A’.E’.
Die Absorptions Verhältnisse oder die Konstanten in den zwei obengenannten Spektral-
bezirken sind für Oxyhämoglobin, Hämoglobin, Kohlenoxydhämoglobin und Methämoglobin
folgende
:
Oxyhämoglobin . . . . Ao = 0,002070 und A’o =0,001312
Hämoglobin .... .
Ar =0,001354 , A’r =0,001778
Kohlenoxydhämoglobin . Ac = 0,001383 „ A’c = 0,001263
Methämoglobin . . . Am = 0,002077 „ A’m = 0,001754.
Auch in Gemengen von zwei Blutfarbstoffen kann die Menge eines jeden nach dieser
Methode bestimmt werden, was von besonderer Bedeutung für die Bestimmung der Menge
des gleichzeitig anwesenden Oxyhämoglobins im Blute ist.
*) F. Hoppe- Seyler, Zeitschr. f. physiol. Chem. 16; G. Hoppe-Seyler ebenda 21
;
Winternitz ebenda; Giacosa, Malys Jahi’esb. 26; Zangermeister, Zeitschr. f. Biol. 63;
2) Vergl. hierüber Haldane, Journ. of Physiol. 26:
3) Man vergl. Vierordt : Die Anwendung des Spektralapparates zu Photometrie etc.
Tübingen 1873 und die Aufsätze von Hüfner, Aroh. f. (Anat u.) Physiol. 1894 und Zeitschr.
f. physiol. Chem. 3; v. Noorden ebenda 4; Otto, Pflügers Areh. 31 u. 36.
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