- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
302

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 6. Das Blut - III. Das Blut als ein Gemenge von Plasma und Blutkörperchen

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.

302 Sechstes Kapitel.
rhrombogen, Kinase und Thrombin werden von ihm resp. Plasmozvm Zvto-
suchungen
^
Holozym genannt. Der Grund, warum das zirkulierende Blut
von Fuid. flüssig bleibt, ist nach Fuld hauptsächlich der, dass im lebenden Blute das
Zytozym nur sehr langsam entsteht und dass das dabei entstandene Ferment
(Holozym) rasch in eine unwirksame Form übergeht. Ein weiterer Grund liegt
darin, dass das Blut einen Antikörper des Fibrinfermentes enthält. Die schon
von Alex. Schähdt gemachte Annahme von gerinnungshemmenden Substanzen
(Antithrombinen) im Blute ist auch durch mehrere spätere Beobachtungen von
Fuld und Spiro, Morawitz Loeb, Nolf, PuglieseI) u. a. erhärtet worden.
Nach der Theorie von Morawitz, Fuld und Spiro würde also von den
für die Gerinnung notwendigen Substanzen in dem zirkulierenden Blute nur
die Thiombokinase (das Zytozym) fehlen, und dies sollte der Grund sein, warum
das zirkulierende Blut flüssig bleibt. Der Grund, warum das Plasma keine
"^Morawitz,^ enthält, würde aber darin liegen, dass das gesunde Gefässendothel
^s’piro?*^
nicht als Reiz auf die Formelemente wirkt und dass die letzteren folglich unter
diesen Umständen keine nennenswerte Menge Kinase abgeben. Eine solche
Abgabe geschieht erst ausserhalb der Gefässe und zwar rasch in Berührung
O
mit Fremdkörpern. Durch die Einwirkung der Kinase findet nun bei Gegen-
wart von Kalksalzen (in dem Plasma) die Thrombinbildung aus dem Thrombogen
in unbekannter Weise statt und dieses Thrombin wandelt weiter das Fibrinogen
in Fibrin um.
Ein schwach wirkendes, fermentarmes Serum kann durch Zusatz von Alkali oder Säure
(Alex. Schmidt, Moeawitz) reaktiviert werden und hierbei entsteht nach Morawitz ein
Thrombin (ß), welches von dem gewöhnlichen a-Thrombin etwas verschieden ist. Das ß-
Th rombin entsteht aus einem besonderen /?-P rothrombin, v’elches nie im Plasma, son-
dern nur im Serum vorkommt. Fuld ei’klärt diese Verhältnisse durch die Annahme, dass
(3-Thrombin. üas «-Thrombin im Serum in Metazym (/J-Prothi’ombin) übergeht, welches darauf durch
Alkali oder Säure in Neozym (= /?-Thrombin) übergeführt wird. Tatsache ist es jedenfalls,
dass der Gehalt des Serums an Thrombin nach der Gerinnung abnimmt und dass die Throm-
binwirkung sowohl durch Zusatz von Alkali oder Säure wie von zymoplastischen Substanzen
bedeutend erhöht werden kann. Die obige Annahme von verschiedenen Thromhinen ist jedoch
nicht hinreichend begründet und gegen dieselbe sind auch Einwände erhoben worden (Pekel-
HAEINGj ^).
Die Theorie von Morawitz, Fuld und Spiro befindet sich allerdings
in gutem Einklänge mit mehreren Thatsachen, trägt aber der Wirkung der
zymoplastischen Substanzen von Alex. Schmidt keine gebührende Rechnung.
Die Thrombokinase wird nämlich von Alkohol gefällt und ist nicht hitzebe-
ständig, während die zymoplastischen Substanzen von Alex. Schmidt hitze-
beständig und alkohollöslich sind. Die Thrombokinase kann also nicht mit
Zymo- diesen zymoplastischen Substanzen identisch sein, und diese Theorie erklärt
Subslbanzem also nicht die Wirkung der letzteren. Hierzu kommt noch weiter, dass die
Wirkungsweise der Gewebsextrakte unklar und Gegenstand strittiger Ansichten
i.st. Man kann sagen, dass in der Hauptsache hier zwei Ansichten einander
Fuld u. Spiro 1. c. ;
Morawitz 1. c.; Loeb, Hofmeisters Beiträge 5; Nolf,
Arch. Internat, de Physiol. 6; Pugliese, Bloch. Zcntralbl. 5, S. 930.
*) Bloch. Zeltschi’. 11.

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Mon Dec 11 15:13:06 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/physchemde/0314.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free