- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
379

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 8. Die Leber - Das Glykogen und die Glykogenbildung

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.

Pankreas und Duodcnaldiabetes. 379
man allgemein einen herabgesetzten Zuckerverbrauch, bezw. verminderte Zucker-
verwertung anzunehmen, was jedoch eine gesteigerte Zuckerbildung nicht aus-
schliesst. Es gibt auch einige Forscher, welche diese Form von Diabetes wenig-
stens nicht ausschliesslich durch eine herabgesetzte Verbrennung des Zuckers,
sondern durch eine krankhaft vermehrte Zuckerbildung erklären wollen.
Dass die Leber in naher Beziehung zu dem Pankreasdiabetes steht, geht
aus mehreren wichtigen Beobachtungen hervor. Pflüger hat auch gezeigt, dass
besonders bei dem nach Sandmeyers Verfahren erzeugten Diabetes (partielle
Exstirpation mit nachfolgendem Absterben der Drüsenreste in der Bauchhöhle,
wobei die Tiere längere Zeit als nach der Totalexstirpation am Leben bleiben)
die Leber nicht ihr Gewicht vermindert, trotzdem das Gesamtgewicht des Tieres
stark abgenommen hat, während bei Inanition ohne Diabetes die Lebei’ stärker
als der übrige Körper an Gewicht abnimmt. Pflüger sieht hierin einen Be-
weis dafür, dass die Leber im Diabetes kräftig arbeitet und die wichtigste Bildungs-
stätte des diabetischen Zuckers darstellt.
Es scheint aber, als würde nicht nur die Leber sondern auch andere
Organe in naher Beziehung zu dem Pankreasdiabetes stehen. Pflüger hat
nämlich gefunden, dass beim Frosch die Totalexstirpation des Duodenums eine
starke und anhaltende Glykosurie zur Folge hat, und ähnliches hat A. Her-
LITZKA nach Vergiftung der Nervenzentra im Duodenum des Frosches mittelst
Nikotin beobachtet. Nach Pflüger könnte man diese Glykosurie durch
die Annahme erklären, dass die Pankreasdürse eine antidiabetische Wirkung
besitzt, welche durch die Nervenzentra des Darmes beeinflusst wird. Diese Be-
ziehung des Duodenums zu dem Pankrasdiabetes ist indessen nicht allgemein
anerkannt worden, und für Warmblüter (wenigstens Hunde) ist das Vorkommen
eines Duodenaldiabetes jedenfalls nicht bewiesen. Es hatten allerdings
E. Reale nnd E. de Renzi nach Duodenalresektion bei Hunden Glykosurie
beobachtet; aber andere haben dies nicht oder nur zum Teil bestätigen können.
So beobachtete Pflüger bei genauer Wiederholung der Versuche von Reale
und de Renzi entweder eine nur sehr schwache oder auch gar keine Glykosurie,
und schon früher hatten Ehrmann, S. Rosenberg und in besonders überzeugender
Weise 0. Minkowski nach Totalexstirpation des Duodenums bei Hunden ein
völlig negatives Resultat erhalten. Die positiven Resultate von Reale und
de Renzi dürften, wie Pflüger^) annimmt, durch die infolge der Verwachsung
der Darmschlingen unter sich und mit ihrer Nachbarschaft verursachten Störungen zu
erklären sein. Die von Gaultier und von Zak nach Ätzung der Duodenalschleim-
haut beobachtete Glukosurie gestattet keine bestimmten Schlüsse, indem eine
Glykosurie auch durch Ätzung anderer Teile des Darmes erzeugt werden kann
i
Pankreas-
diabetes.
Leber und
Pankreas.
Duodenal-
diabetes.
Pflüger in seinem Archive 118, 119, 122, 124; O. Minkowski, Arch. f. exp.
Path. u. Pharm. 68. In den nun zitierten Arbeiten findet man auch die übrige Literatur.

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Mon Dec 11 15:13:06 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/physchemde/0391.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free