- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
390

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 8. Die Leber - Die Galle und die Gallenbildung

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.

390 Achtes Kapitel.
salizylat dürfte vielleicht auch ein Cholagogum sein (Stadelmann, Doyon und
Dufourt, Winogradow) ^).
Säuren, und in erster Linie unter normalen Verhältnissen die Salzsäure,
scheinen ein physiologischer Reiz für die Gallenabsonderung zu sein. Nach
Säuren und Falloise Und Fleig wirken die Säuren auf das Duodenum und den obersten
soiiderung. ’pgQ (]gg Jejunums, Und die Wirkung kommt durch eine Sekretinbildung wie
bei der Einwirkung von Säuren auf die Pankreassaftabsonderung zustande (vergl.
Kap. 9). In analoger Weise soll nach Falloise das Chloralhydrat, in das
Duodenum eingeführt, durch ein besonderes „Chloralsekretin“ die Gallenab-
sonderung anregen.
Die Galle ist ein Gemenge von dem Sekrete der Leberzellen und dem
sog. Schleim, welcher von den Drüsen der Gallengänge und von der Schleim-
haut der Gallenblase abgesondert wird. Das Sekret der Leber, welches regel-
mässig einen niedrigeren Gehalt an festen Stoffen als die Blasengalle hat, ist
dünnflüssig und klar, während die in der Blase angesammelte Galle, ’infolge
einer Resorption von Wasser und der Beimengung von „Schleim“, mehr zähe
und dickflüssig und durch Beimengung von Zellen, Pigmentkalk und dergleichen
trübe wird. Das spez. Gewicht der Blasengalle schwankt bedeutend, beim
Lebergalle
Menscheii zwischeii 1,01 und 1,04. Die Reaktion ist alkalisch auf Lackmus.
und Blasen- ’
t i i t
gaiie.
p)jg Farbe ist bei verschiedenen Tieren wechselnd, goldgelb, gelbbraun, oliven-
braun, braungrün, grasgrün oder blaugrün. Die Menschengalle, wie man sie
von Hingerichteten unmittelbar nach dem Tode erhält, ist gewöhnlich goldgelb
oder gelb mit einem Stich ins Bräunliche. Es kommen jedoch auch Fälle vor,
in welchen die frische Blasengalle des Menschen eine grüne Farbe hat. Die
gewöhnliche Leichengalle hat eine wechselnde Farbe. Die Galle einiger Tiere
hat einen eigentümlichen Geruch. So hat z. B. die Rindergalle, besondeis beim
Erwärmen, einen Geruch nach Moschus. Der Geschmack der Galle ist eben-
falls bei verschiedenen Tieren ein verschiedener. Die Menschen- und Rinder-
gallen schmecken bitter mit einem süsslichen Nachgeschmack. Die Galle von
Physikaii- Schweinen und Kaninchen hat einen intensiven, rein bitteren Geschmack. Beim
sä’affeifder Erhitzen zum Sieden gerinnt die Galle nicht. Die Rindergalle enthält nur
Spuren von echtem Muzin, und ihre schleimige Beschaffenheit rührt nach
Paukull hauptsächlich von einem muzinähnlichen Nukleoalbumin hei. Ähnlich
verhalten sich auch die Gallen mehrerer, von Hammarsten untersuchten Tiere.
In der Menschengalle hat Hammarsten^) dagegen echtes Muzm gefunden.
Allem Anscheine nach stammt dieses Muzin aus den Gallengängen, denn eii
Galle, Inaug.-Diss. Dorpat 1892 und Gektner, Experimentelle Beitrüge zur
Pathol. der Gallensekretion, Inaug.-Diss. Jurjew 1893. Ferner Stadelmaxn, Uber den Kieis
lauf der Galle. Zeitschr. f, Biol. 34.
1) \rch f (Anat. u.) Physiol. 1908. S. im übrigen Fussnote 2, S. 389.
>) Falloise, Bull. Acad. Koy. de Eelg. 1903. Fleig eOcnd. 1903.
») PaiJEÜLL, Zeitschr. t. physiol. Chcm. 12; Hamaiaestee ,
1. c. Noy« Act. (3|
und Ergehn, der Physiol. 4.

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Mon Dec 11 15:13:06 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/physchemde/0402.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free