- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
411

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 8. Die Leber - Die Galle und die Gallenbildung

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Chemismus der Gallenbereituug. 411
Entscheidung derselben nötig gewesen, bei Tieren die Leber zu exstirpieren oder
aus dem Kreisläufe auszuschalten. Werden die Gallenbestandteile nicht in der
Leber oder jedenfalls nicht in diesem Organe allein gebildet, sondern vielmehr
nur mittelst der Leber aus dem Blute eliminiert, so muss man nach der Exstir-
pation oder der Ausschaltung dieses Organes aus dem Blutkreisläufe eine An- suchung.
häufung von Gallen bestandteilen in Blut und Geweben erwarten können. Werden
die Gallenbestandteile dagegen ausschliesslich in der Leber gebildet, so können
die fraglichen Operationen selbstverständlich keinen solchen Erfolg haben. Unter-
bindet man dagegen den Ductus choledochus, so müssen die Gallenbestandteile,
gleichgültig ob sie in der Leber oder anderswo gebildet werden, in Blut und
Geweben sich ansammeln.
Nach diesem Prinzipe hat Köbner an Fröschen den Beweis für die Ent-
stehung der Gallensäuren ausschliesslich in der Leber zu liefern versucht.
Während man nämlich nach der Exstirpation der Leber bei diesen Tieren keine
Gallensäuren in Blut und Geweben hat nachweisen können, gelang es Köbner
dagegen nach Unterbindung des Ductus choledochus diesen Nachweis zu führen.
|^”Lebir.
Dass beim Hunde die Gallensäuren in der Leber entstehen, geht aus einer
Untersuchung von Ludwig- und Fleische^) hervor. Nach Unterbindung des
Ductus choledochus beobachteten sie, dass die Gallenbestandteile von den Lymph-
gefässen der Leber aufgesaugt und durch den Ductus thoracicus dem Blute zu-
geführt wurden. Nach einer solchen Operation können in dem Blute Gallen-
säuren nachgewiesen werden, während sie im normalen Blute nicht nachzuweisen
sind. Wurden dagegen der Ductus choledochus und der Ductus thoracicus zu-
gleich unterbunden, so fanden sich keine nachweisbaren Spuren von Gallensäuren
im Blute, was doch der Fall hätte sein müssen, wenn sie auch in anderen
Organen oder Geweben in nennenswerter Menge gebildet werden.
Nach älteren Angaben von Cloez und Vttlpian wie auch von ViRCHOW sollen
Gallensäuren auch in den Nebennieren verkommen. Diese Angaben sind indessen durch
neuere Untersuchungen von Stadelmanx und Beier nicht bestätigt worden. Man hat also
gegenwärtig keinen Grund, eine Bildung von Gallensäuren anderswo als in der Leber an-
zunehmen.
Dass die Gallenfarbstoffe auch in anderen Organen als in der Leber
entstehen können, dürfte dagegen unzweifelhaft bewiesen sein, wenn nämlich,
wie dies allgemein angenommen wird, der in alten Blutextravasaten vorkommende
Farbstoff Hämatoidin mit dem Gallenfarbstoffe, dem Bilirubin, identisch ist
(vergl. S. 285). Von Latschenberger ist auch bei Pferden unter pathologischen Entstehung
-TT ,
^ ^
.
von Gallen-
V ernaltnissen eine Entstehung von Gallenfarbstoff aus dem Blutfarbstoffe in farbstoffen
den Geweben beobachtet worden. Auch das Vorkommen von Gallenfarbstoff weben,
in der Planzenta dürfte von einer Gallenfarbstoffbildung daselbst herrühren.
Körner, vergl. Heidenhain, Physiologie der Absouderuugsvorgänge in Hermanns
Handb. 5; Fleischl, Arbeiten aus der physiol. Anstalt zu Leipzig 9.
) Zeitschr. f. physiol. Chem. 18, wo mau auch die ältere Literatur findet.
*) Vergl. Malys Jahresb. 16 und Monatsh. f. Chem. 9.

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