- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
412

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 8. Die Leber - Die Galle und die Gallenbildung

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.

412 Achtes Knpilel.
während das Vorkommen von geringen Mengen Gallenfarbstoff in dem Blutserum
einiger liere vielleicht von einer Resorption desselben herrühren könnte.
Wenn aber Gallenfarbstoffe in anderen Organen als in der Leber ent-
stehen können, so fragt es sich demnächst, welche Bedeutung dieses letztgenannte
Organ für die Ausscheidung und die Entstehung des Gallenfarbstoffes hat. In
dieser Hinsicht ist zuerst daran zu erinnern, dass die Leber ein Ausscheidungs-
au8^c*he1-
für den im Blute kreisenden Gallen farbstoff ist. Tarchanoff hat nämlich
**dre^Ga“ie!^
Gallenfistelhunden die Beobachtung gemacht, dass intravenöse Injektion von
Bilirubin eine sehr bedeutende Steigerung der Gallenfarbstoffausscheidung zur
Folge hat. Diese Angaben sind durch spätere Untersuchungen von Vossius^)
bestätigt worden.
Zur Entscheidung der Frage, ob der Gallenfarbstoff nicht nur durch die
Leber ausgeschieden, sondern in derselben auch gebildet wird, sind zahlreiche
Versuche angestellt worden. Bei Experimenten an Tauben konnte Stern nach
Unterbindung der Gallengänge allein schon nach fünf Stunden Gallenfarbstoff
d^r^otuen®
Blutserum nachweisen, während er nach Unterbindung aller Gefässe der
i/d^Leber
zugleich der Gallengänge weder im Blute noch in den Geweben der

*


10—24 Stunden nach der Operation getöteten Tiere etwas Gallenfarbstoff nach-
weisen konnte. Es haben ferner Minkowski und Naunyn^) gefunden, dass die
Vergiftung mit Arsenwasserstoff, welche bei vorher gesunden Gänsen eine reich-
liche Bildung von Gallenfarbstoff und Entleerung schon nach kurzer Zeit von
einem biliverdinreichen Harn zur Folge hat, bei entleberten Gänsen in dieser
Hinsicht ohne Wirkung ist.
Bei Säugetieren hat man keine derartigen, beweisenden Versuche ausführen
können, weil die Tiere zu kurze Zeit die Operation überleben; aber trotzdem
dürfte wohl kein Zweifel darüber bestehen, dass auch bei ihnen die Leber das-
jenige Organ ist, in welchem unter physiologischen Verhältnissen der Gallen-
farbstoff fast ausschliesslich gebildet wird.
Bezüglich des Materials, aus welchem die Gallensäuren entstehen, lässt
sich mit Sichei’heit sagen, dass die zwei Komponenten, das Glykokoll und das
Taurin, welche beide stickstoffhaltig sind, aus den Proteinstoffen entstehen. Für
das Taurin ist die nahe Beziehung desselben zu der Zystiugruppe des Eiweiss-
Materiai der inoleküles durch die Untersuchungen von Friedmann (vergl. Kap. 3) besonders
^äure- dargetan worden, und später hat v. Bergmann®) durch Fütterungsversuche mit
biidung.
und Zystin an Hunden bewiesen, dass im Tierkörper das Zystin
in Taurin übergeführt wird und dass das Taurin der Galle aus dem Eiweiss
der Nahrung stammt. Über die Abstammung der stickstofffreien Cholalsäuren,
welche man früher ohne genügende Gründe von dem Fette herleiten wollte,
kennt man dagegen nichts Sicheres.
*) Takchanoff, Pflügers Arch. 0; Vossios, zit. nach Stadelmann, Der Ikteius.
Stern, Arch. f. exp. Path. u. Pliarm. 10; Minkowski u. Naunyn ebeuda 21.
Hofmeisters Beiträge 4; Vergl. auch WohlgemüTH, Zeitschr. f. physiol. Ciiem. 40.

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Mon Dec 11 15:13:06 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/physchemde/0424.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free