- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
413

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 8. Die Leber - Die Galle und die Gallenbildung

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413
Chemismus der Gallenbereitung.
Als Muttersubstanz der Gallenfarbstoffe betrachtet man den Blutfarbstoff.
Wäre die Identität des Hämatoidins und des Bilirubins über jeden Zweifel er-
haben, so könnte auch eine solche Ansicht schon durch diesen Umstand als
bewiesen betrachtet werden. Unabhängig von dieser, nunmehr wohl allgemein
anerkannten Identität der beiden Farbstoffe scheint jedoch die obige Ansicht
genügend begründet zu sein. Es ist von mehreren Forschern bewiesen worden,
dass in den Geweben aus dem Blutfarbstoffe gelbe oder gelbrote Farbstoffe
entstehen können, welche die GMELiNsche Farbstoffreaktion geben und welche,
wenn sie auch noch nicht fertige Gallenfarbstoffe sind, jedoch Vorstufen der-
selben darstellen (Latschenberger). Einen weiteren Beweis für die Entstehung
der Gallenfarbstoffe aus Blutfarbstoff hat man darin sehen wollen, dass aus
dem Hämatin durch Keduktion das dem Hydrobilirubin sehr ähnliche Urobilin
entstehen kann (vergl. Kap. 15 Harn). Es soll ferner das Hämatoporphyrin
(vergl. S. 283) nach Kencki und SffiBER dem Bilirubin isomer und nahe ver-
wandt sein. Für die Entstehung des Bilirubins aus dem Blutfarbstoffe spricht
endlich besonders der Umstand, dass nach der einstimmigen Erfahrung mehrerer
Forscher^) das Auftreten von freiem Hämoglobin in dem Plasma — nach Zer-
Störung von roten Blutkörperchen durch die verschiedenartigsten Einflüsse (vergl. Bi’irubuis.
unten) oder durch Injektion von Hämoglobinlösung — eine vermehrte Bildung
von Gallenfarbstoff zur Folge haben kann. Es wird dabei nicht nur der Pig-
mentgehalt der Galle bedeutend vermehrt, sondern es kann sogar unter Um-
ständen Gallenfarbstoff in den Harn übergehen (Ikterus). Nach Injektion von
Hämoglobinlösung an einem Hunde, subkutan oder in die Peritonealhöhle, be-
obachteten Stadelmann und Gorodecki^) eine mehr als 24 Stunden andauernde
und in einem Falle sogar um 61 p. c. gegenüber der Norm erhöhte Farbstoff-
ausscheidung durch die Galle.
Wenn also das eisenfreie Bilirubin aus dem eisenhaltigen Hämatin ent-
steht so muss dabei Eisen abgespalten werden. Dieser Vorgang könnte nach
folgendem Schema CgaHg^N^OgFe -j- HgO — Fe = Cg2
H3
gN40e
verlaufen. Von
besonderem Interesse ist die Frage, in Avelcher Form oder Verbindung das Eisen
abgespalten wird, und ferner, ob es mit der Galle eliminiert werde. Das letztere
scheint nicht, wenigstens nicht in grösserem Umfange, der Fall zu sein. Auf
je 100 Teile Bilirubin, welche mit der Galle ausgeschieden werden, enthält die
letztere nach Kunkel nur 1,4—1,5 Teile Eisen, während 100 Teile Hämatin
etwa 9 Teile Eisen enthalten. Es haben ferner Minkowski und Baserin ^)
’Bereitung-
gefunden, dass die reichliche Gallenfarbstoffbildung, welche bei der Vergiftung
mit Arsenwasserstoff vorkommt, nicht von einer Vermehrung des Eisengehaltes
der Galle begleitet ist. Die Menge des Eisens in der Galle scheint also nicht
0 Vergl. Stadelmann, Der Ikterus etc., Stuttgart 1891.
*) Vergl. Stadelmann, Der Ikterus.
®) Kunkel, Pflügers Arch. 14; Minkowski u. Baserin, Arch. f. exp. Path. u.
Pharm. 23.

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