Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 9. Die Verdauung - I. Die Speicheldrüsen und der Speichel
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Ptyalin. 427
den Niederschlag mit Wasser auswäscht, wobei das Ptyalin vom Wasser gelöst
, wird und endlich mit Alkohol fällt. Zum Studium oder zur Demonstration der Ptyalins.
Wirkungen desselben kann man einen Wasser- oder Glyzerinauszug der Speichel-
drüsen oder einfacher den Speichel selbst benutzen.
Das Ptyalin ist wie andere Enzyme durch seine Wirkung charakterisiert.
1 Diese besteht darin, dass es Stärke in Dextrine und Zucker überführt. Über
den hierbei stattfindenden Vorgang herrscht dieselbe Unklarheit wie über die
1 Zuckerbildung aus Stärke überhaupt (vergl. oben S. 218); die Natur des hier-
d bei entstehenden Zuckers ist dagegen sicher bekannt. Während man längere
Zeit den aus Stärke und Glykogen entstehenden Zucker als Traubenzucker be-
d zeichnete, zeigten nämlich erst Seegen und O. Nasse, dass diese Annahme nicht
:i richtig war. Musculus und v. Mering zeigten darauf, dass der bei der Ein-
,1 Wirkung von Speichel, Pankreasferment und Diastase auf Stärke und Glykogen
} gebildete Zucker zum allergrössten Teil aus Maltose besteht, was später von
I Brown und Heron bestätigt wurde. Endlich haben auch E. Külz und J. Vogel
ii den Beweis geliefert, dass bei der Saccharifikation der Stärke und des Glykogens
1 Isomaltose, Maltose und etwas Glukose in je nach der Fermentmenge und der
/ Versuchsdauer etwas wechselnden Mengen entstehen. Die Glukosebildung rührt
:i indessen nur von einer Invertierung der Maltose durch die Maltase her (Tebb,
1 Röhmann und Hamburger) ^).
Über die Wirkung des Ptyalins bei verschiedener Reaktion liegen zahl-
’i reiche Untersuchungen vor^). Natürlicher, alkalisch reagierender Speichel wirkt
-I kräftig, aber nicht so kräftig wie neutralisierter. Noch kräftiger kann der
Speichel unter Umständen bei äusserst schwach saurer Reaktion wirken, und
ii nach Chittenden und Smith wirkt er besser, wenn man so viel Salzsäure zu- Ptyaiin-
"wirkung.
>’ setzt, dass das vorhandene Eiweiss damit gesättigt wird, als wenn man einfach
I neutralisiert. Wenn aber das so gebildete Säureeiweiss einen gewissen Gehalt
i
übersteigt, so wird die diastatische Wirkung abgeschwächt. Zusatz von Alkali
i zu dem Speichel setzt die diastatische Wirkung herab, durch Neutralisation mit
einer Säure, auch Kohlensäure, wird aber die verzögernde oder hemmende Wir-
i
kung des Alkalis aufgehoben. Nach Schierbeck wirkt die Kohlensäure auch
in neutralen Flüssigkeiten befördernd, nach Ebstein dagegen in der Regel
hemmend ein. Sowohl organische wie anorganische Säuren können, in genügender
Menge zugesetzt, die Wirkung des diastatischen Enzymes vollständig hemmen.
’) Seegen, Zentralbl. f. d. med. Wiss. 187(3 und Pflügers Arch. 19; Nasse ebenda 14;
Musculus u. v. Mering, Zeitscbr. f. physiol. Cbem. 2; Broavn u. Heron, Anual. d. Chem.
«• Pharm. 199 u. 204; Külz u. Vogel, Zeitsehr. f. Biol. 31.
Tebb, Journ. of Physiol. 15; Röhmann, Ber. d. d. chem. Gesellsch. 27; Hamburger,
Pflügers Arch. GO.
Vergl. Hammarsten, Malys Jahresb. 1; Chittenden u. Griswold ebenda 11;
Langley, Journ. of Physiol. 3; Nylün, Malys Jahresb. 12; Chittenden . u. Ely ebenda;
Langley u. Eves, .Tourn. of Physiol. 4; Chittenden u. H. Smith, Yale College. Studies. 1,
New Haven 1885; Schlesinger, Virchows Arch. 125; Schierbeck, Skand. Arch. f.
Physiol. 3; Ebstein u. C. Schulze, Virchoavs Arch. 134; Kübel, Pflügers Arch. 7G.
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