Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 9. Die Verdauung - IV. Die Pankreasdrüse und der Pankreassaft - V. Die chemischen Vorgänge im Darme
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Pankreassaft. Vorgänge im Darme. 488
ZBNNE, WOHLGEMUTI-I) ^). Auf (1er anderen Seite liegt aber das Optimum der
Enzyimvirkung für das Pankreaslab nach Vernon bei 60 a 65° C, also viel
höher als für das Trypsin, und ferner haben Geaessner und Popper 2) einen
Fall, Avo der menschliche Pankreassaft kein Labenzym enthielt, beobachtet.
Nach Haeltbukton und Bhodie**) wird das Kasein durch den Pankreassaft des Hundes
in pancreatic Casein“ übergeführt, eine Substanz, die in bezug auf Löslichkeit gewisserm^sen
Zwischen Kasein und Parakasein (vgl. Kap. 14) steht und durch Lab in etzteres ubergefuhrt
wii-d! Weitere Untersuchungen über die Wirkung dieses Enzyms auf Milch und namentlich
auf reine Kaseinlösungen sind jedoch erwünscht.
, • *. u
Die Fähigkeit des Pankreassaftes, P 1 a s t e i n mederschlage zu geben, ist ebensowenig
wie die des Magensaftes und anderer Enzymlösungen aufgeklärt worden,
Pankreassteine. Die von Baldoni untersuchten Konkremente aus einer zystischen
Frweiterune des Ductus W i rs un gianus eines Mannes enthielten in 1000 Teilen: Wasser 34,L
Asche 126 7 Albuminsubstanzen 34,9, freie Fettsäuren 133, Neutralfette 124, Cholesterin 70,9
Seifen und Pigmente 499,1. Über Pankreaskonkremente beim Rinde liegen Mitteilungen von
SCHEUNERT und Bergholz“*) vor.
Ausser den nun im Zusammenhänge mit dem Pankreassafte abgehandelten
Enzymen enthält die Drüse auch andere, unter welchen die nach Stoklasa
und seinen Mitarbeitern in Organen und Geweben überhaupt vorkommenden,
wie Zymase den Zucker unter Alkoholgärung zersetzenden Enzyme zu nennen
sind. Die Angaben über die Bedeutung des Pankreas für die Glykolyse sind
indessen sehr streitig, und es kann in dieser Hinsicht auf das oben Kap. 8
S. 381 u. 382 Gesagte hingewiesen werden.
Patikreas-
lab
Pankreas-
steiiie.
Glykoly-
tische
Enzyme.
V. Die chemischen Vorgänge im Darme.
Die Wirkungen, welche einem jeden Verdauungssekrete an sich zukommen,
können unter Umständen durch Beimengung von anderen Verdauungsflüssig-
keiten aus verschiedenen Gründen, zum Teil auch durch die Wirkung der
Enzyme aufeinander“), wesentlich verändert werden. Hierzu kommt noch, dass
den in den Darm sich ergiessenden Verdauungsflüssigkeiten noch eine andere
Flüssigkeit, die Galle, sich beimengt. Es ist also im voraus zu erwarten, dass
das Zusammenwirken dieser sämtlichen Flüssigkeiten die im Darme verlaufenden
chemischen Vorgänge komplizieren wird.
Da die Säure des Magensaftes auf das Ptyalin zerstörend wirkt, dürfte
wohl dieses Enzym, selbst nachdem die Säure des Magensaftes im Darme neu-
tralisiert worden, keine weitere diastatische Wirkung entfalten können. Roger
Kühne u. Roberts, Malys Jahresb. 9; vergl. auch Edkins, Journ. of Physiol. 12
(Literaturangaben); Delezenne, Compt. rend. soc. biol. 62 u. 63; WOHLGEMUTH, Bioch.
Zeitschr. 2.
*) Vernon, Journ. of Physiol. 12; Glaessner u, Popper, Deutsch. Arch. f. klin.
Med. 94.
®) Halliburton u. Brodie, Jouru. of Physiol, 20.
*) Baldoni, Malys Jahresb. 29, S. 353; Scheünert u, Bergholz, Zeitschr. f.
physiol. Chem. 52.
®) Vergl. Wröblewski und Mitarbeiter, Hofmeisters Beiträge 1,
Bl*
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