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(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 9. Die Verdauung - V. Die chemischen Vorgänge im Darme

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Füuluisvorgänge ina Darme.
sie kann im Interesse des Organismus wirken. Diese Wirkung kann aber auch
durch die Bildung von weiteren Spaltungsprodukten einen Verlust von wert-
vollem Material für den Organismus bedingen. Es ist darum von Wichtigkeit,
dass die Fäulnis im Darme innerhalb gebührender Grenzen gehalten wird. Tötet fäuims.
man ein Tier, während die Verdauung im Darme im Gange ist, so hat der
Inhalt der Dünndärme einen eigentümlichen aber nicht fauligen Geruch. Auch
der Geruch des im Dickdarme befindlichen Inhaltes ist lange nicht so stinkend
wie der einer faulenden Pankreasinfusion oder eines eiweissreicben, faulenden
Gemenges. Schon hieraus kann man schliessen, dass die Fäulnis im Darme
gewöhnlich enfalls lange nicht so intensiv wie ausserhalb des Organismus wird.
Unter physiologischen Verhältnissen scheint also dafür gesorgt zu sein,
dass die Darmfäulnis nicht zu weit geht, und diejenigen Faktoren, die hier in
Betracht kommen können, dürften verschiedener Art sein. Die Resorption ist
unzweifelhaft von grosser Bedeutung, und es ist durch direkte Beobachtungen
sichergestellt, dass die Fäulnis stärker zunimmt in dem Masse, wie die Re-
sorption gehemmt ist und flüssige Massen in dem Darme sich anhäufen. Die
‘Beschaffenheit der Nahrung übt auch einen unverkennbaren Einfluss aus, und Momente ii»
es scheint, als ob eine grössere Menge von Kohlehydraten in der Nahrung der
Fäulnis entgegen wirken würde (Hirschler) ^). Eine besonders starke fäulnis-
hemmende Wirkung üben nach den Erfahrungen von Pöhl, Biernacki, Rovighi,
Winternitz, Schmitz u. a. auch Milch und Kefir aus. Diese Wirkung rührt
nicht von dem Kasein her und sie dürfte hauptsächlich durch den Milchzucker,
zum Teil auch durch die Milchsäure bedingt sein.
Eine besonders stark fäulnishemmende Wirkung hat man auch schon
längst der Galle zuschreiben wollen. Diese antiputride Wirkung kommt jedoch
nicht der neutralen oder schwach alkalischen Galle, welche selbst bald in
Fäulnis übergeht, sondern den freien Gallensäuren, besonders der Taurochol-
säure zu (Maly und Emich, Lindberger) ^). Dass die freien Gallensäuren eine
stark fäulnishemmende Wirkung ausserhalb des Organismus ausüben können,
unterliegt keinem Zweifel, und es dürfte deshalb auch schwierig sein, ihnen eine Antisep-
^ . . 1 1 U- 1
- Msche Wir-
solche Wirkung im sauer reagierenden Darminhalte abzusprechen. Nichtsdesto- kung^der
weniger kann die antiputride Wirkung der Galle im Darme nach den Unter-
suchungen von VoiT, Röhmann, Hirschler, Terray, Landauer und Rosen-
berg nicht hoch angeschlagen werden.
Um die Bedeutung der Galle für die Verdauung kennen zu lernen, hat
_t.
»

’) Hibschler, Zeitschr. f. physiol. Chem. 10; ZiMNiTZKi ebenda 39 (Literatur).
’‘j Schmitz ebenda 17, S. 401, ,wo man auch ältere Literaturangaben findet, und 19.
Vergl. auch Salkowski, Zentralbl. f. d. med. Wiss. 1893, S. 467 und Seelig, Viechows
Arch. 146 (Literaturangaben).
Maly u. Emich, Monatsh. f. Chem. 4; Lindbergee, Fussnote 1, S. 479.
*) VoiT, Beitr. zur Biol., Jubiläumsschrift, Stuttgart (Cotta) 1882; Böhmann, Pflügers
Arch. 29; Hirschler u. Terray, Malys Jahresb. 26; Landauer, Math. u. Naturw. Ber.
<iu8 Ungarn 15; Rosenberg, Arch. f. (Anat. u.) Physiol. 1901.

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