- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
492

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 9. Die Verdauung - V. Die chemischen Vorgänge im Darme

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492 Neuntes Kapitel.
Verhalten
der Gallen-
flsteltiore.
Gallenfistel
tiere.
Wirkung
der Galle.
r
man sie durch Anlegen von Gallenfisteln nach aussen abgeleitet (Schwann
Blondlot, Bidder und Schmidt i)
u. a.). Als Folgen eines solchen Ein-
griffes hat man regelmässig bei fetthaltiger Nahrung eine mangelhafte Resorption
des Fettes und eine von dem grösseren Fettgehalte der Exkremente bedingte
hellgraue oder blasse Farbe der letzteren beobachtet. Inwieweit sonstige Ab-
weichungen von dem Normalen nach der Gallenfisteloperation auftreten oder
nicht, hängt wesentlich von der Beschaffenheit der Nahrung ab. Füttert man
die Tiere mit Fleisch und Fett, so muss man gewöhnlich nach der Operation
die Menge des Futters bedeutend vermehren, weil die Tiere sonst stark abmagern
und sogar unter den Symptomen des Verhungerns zugrunde gehen. In diesem
Falle werden auch die Exkremente regelmässig aashaft stinkend, was man früher
als einen Beweis für die fäulnishemmende Wirkung der Galle angeführt hat
Die Abmagerung und das gesteigerte Nahrungsbedürfnis rühren selbstverständlich
von der mangelhaften Resorption des Fettes her, dessen hoher Verbrennuugs-
wert hierbei wegfällt und durch Aufnahme von grösseren Mengen anderer t
Nährstoffe ersetzt werden muss. Vermehrt man die Menge des Eiweisses und
des Fettes, so muss das letztere, welches ja nur sehr unvollständig resorbiert ,
werden kann, in dem Darme sich anhäufen. Dieses Anhäufen des Fettes im
Darme soll seinerseits die Einwirkung der Verdauungssäfte auf das Eiweiss
erschweren, und dieses letztere fällt nun in grösserer Menge als sonst der Fäulnis ;
anheim. Hierdurch erklärt man das Auftreten von stinkenden Fäzes, welche .
ihre blasse Farbe eigentlich nicht dem Mangel an Gallenfarbstoffen, sondern
dem Reichturne an Fett zu verdanken haben sollen (Röhmann, Voit). Füttert
man dagegen die Tiere mit Fleisch und Kohlehydraten, so können sie sich
ganz normal verhalten und das Ableiten der Galle hat keine gesteigerte Fäulnis
zur Folge. Die Kohlehydrate können nämlich ungehindert in so grossen Mengen ;
resorbiert werden, dass sie das Fett der Nahrung ersetzen, und dies ist der i
Grund, warum die Tiere bei einer solchen Diät nicht abmagern. Da nun
ferner bei dieser Nahrung die Fäulnis im Darme trotz der Abwesenheit der
Galle nicht stärker als unter normalen Verhältnissen ist, sieht man hierin einen
Beweis dafür, dass die Galle im Darme keine fäulnishemmende Wirkung ausübt.
Gegen diese Schlussfolgerung könnte man einwenden, dass die Kohlehydrate
an und für sich fäulnishemmend wirken und folglich sozusagen die fäulnis-
hemmende Wirkung der Galle übernehmen könnten. Da es aber auch Fälle
gibt, in welchen beim Gallenfistelhunde die Darmfäulnis bei ausschliesslicher
Fleischnahrung nicht gesteigert wurde ^), so steht es also fest, dass die Ab- |
Wesenheit von Galle im Darme selbst bei fast kohlehydratfreier Nahrung nicht ’(
immer eine gesteigerte Fäulnis zur Folge hat.
Die Frage, wie die FäulnisVorgänge im Darme unter physiologischen Ver-
b Schwann, Arch. f. (Anat. u.) Physiol. 1844; Blondlot, zit. nach Biddek u.
Schmidt, Die Verdauuugssäfte und d. Stoffwechsel 1852, S. 98.
Vergl. Hirschler u. Terray 1. c.
KlMV

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