- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
493

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 9. Die Verdauung - V. Die chemischen Vorgänge im Darme

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Fäulnis und Reaktion des Danninhaltes. 493
hältiiissen innerhalb gebührender Grenzen gehalten werden, ist also nicht sicher
zu beantworten. Dass in den oberen Teilen der Gedärme eine schwach saure
Reaktion und in den übrigen die Resorption von Wasser und die verhältnis-
mässig grosse Geschwindigkeit, mit welcher der Inhalt den Dünndarm passiert
und dort resorbiert wird, dabei von Belang sein können, ist wohl kaum zu be-
zweifeln.
Dass zwischen dem Säuregrade des Magensaftes und der Darmfäulnis Be-
ziehungen bestehen, scheint sicher zu sein. Nachdem nämlich durch die Unter-
suchungen und Beobachtungen von Käst, Stadelmann, Wasbutzki, Biernacki
mid Mester das Auftreten einer gesteigerten Darmfäulnis bei verringertem Salz-
säuregehalt des Magensaftes oder bei Mangel an Salzsäure festgestellt worden war^
hat ferner Schmitz gezeigt, dass die beim Menschen durch Salzsäureein nähme-
erzeugte Hyperazidität des Magensaftes umgekehrt die Darmfäulnis einschränken
kann. Die Frage ist nur, ob die Reaktion im Dünndarme sauer und zwar so-
stark sauer ist, dass die Fäulnis hierdurch verhindert werden kann. In dieser
Hinsicht ist erstens daran zu erinnern, dass der Darminhalt jedenfalls nicht von
Salzsäure, sondern höchstens von organischen Säuren, sauren Salzen und fieier
Kohlensäure sauer ist. Es liegen über die Reaktion des Darminhaltes mehrere,
einander zum Teil widersprechende Angaben von Moore und Rockwood,
Moore und Bergin, Matthes und Marquardsen, J. Munk, Nencki und
Zalesky, Hemmeter®) vor. Aus diesen Angaben kann man den Schluss
ziehen, dass die Reaktion nicht nur bei verschiedenen Tierarten, sondern auch
bei derselben Art unter verschiedenen Bedingungen wechseln kann. Dass die
Reaktion in vielen Fällen durch die Gegenwart von organischen Säuren sauer
sein kann, ist nicht zu leugnen. Die Prüfung mit verschiedenen Indikatoien
hat aber gezeigt, dass sie bisweilen in den oberen und noch öfter in den unteren
Teilen nur durch saure Salze, wie NaHC03,
und freie COg sauer ist, und end^
lieh, dass bei einigen Tieren der Darminhalt überall im Darme alkalisch sein
kann. M^ie unter solchen Verhältnissen die Fäulnis trotzdem ausbleibt und wie-
der Säuregrad des Mageninhaltes die Darmfäulnis beeinflusst, ist vorläufig nicht
ganz klar. Höchstwahrscheinlich ist die Bakterienflora im Darme von sehr
grosser Bedeutung, und es ist wohl möglich, dass es, wie Bienstock hervor-
gehoben hat, hier um antagonistische Bakterienwiikungen sich handelt und
dass die fäulnishemmenden Kohlehydrate, namentlich der Milchzucker, einen
günstigen Nährboden für solche Bakterien bilden, welche die Fäulniseri’eger töten
oder deren Entwickelung hemmen. Nach Horowitz kommt beim Hunde eine
ungleiche Verteilung der verschiedenen Bakterien arten auf die verschiedenen Ab-
schniite des Darmes vor, und je nach der Art der Nahrung treten gewisse Bakte-
rienarten in grösserer Menge als andere auf. Es könnten auch vielleicht nach.
Zeitschr. f. physiol. Chem. 19, wo man auch die einschlägige Literatur findet.
Moore u. Bockwood, Journ. of Physiol. 21; Moore u. Bergin, Amer. Journ. of
Physiol. 3; Matthes u. Marquardsen. Malys Jahresb. 28; Munk, Zentralbl. f. Physiol. 16
Nencki u. Zaleski, Zeitschr. f. physiol. Chem. 27; Hemmeter, Pflügers Arch. 81.
Dann-
fäulnis..
Säure und
Darmfäul-
nis.
Reaktion
des Darm^
inhaltes..

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