Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 9. Die Verdauung - VI. Die Resorption
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>
Below is the raw OCR text
from the above scanned image.
Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan.
Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!
This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.
Assimila-
tion pai’en-
teral einge-
führten
Eiweisses.
Resorption
von unver-
dautem
Eiweiss
Resorption
von unver-
dautem Ei-
weiss.
498 Neuntes Kapitel,
Seit den ersten hierüber ausgeführten Untersuchungen von Zuntz und
V. Merino haben mehrere Forscher, wie Neumeister, Friedenthal und
LEtvANDOwsKY, MuNK und Lewandowsky, Oppenheimer, Mendel und Kock-
wood, Heilner, Gramer und Pringle, Michaelis und Rona^) u. a. ganz
unzweifelhaft gezeigt, dass der Tierkörper verschiedene, parenteral eingeführte
Eiweisskörper mehr oder weniger reichlich verwerten kann, wenn auch ver-
schiedene Tierarten in dieser Hinsicht Unterschiede zeigen. Wo und in welcher
Weise das artfremde Eiweiss hierbei verändert und assimiliert wird, ist noch
unbekannt, nach Gramer sind aber die Leukozyten hierbei von grosser Be-
deutung.
Dass der Tierkörper auch imstande ist, in den Darm direkt eingeführtes,
vorher nicht verdautes oder abgebautes Eiweiss aufzunehmen und zu verwerten, i
haben Brücke, Bauer und Voit, Eichhorst, Gzernit und Latschenberger, ,
VoiT und Friedländer u. a. -)
gezeigt. In den Versuchen der letztgenannten t
zwei Forscher wurde zwar weder das Kasein (als Milch) noch salzsaures Myosin i
oder Azidalbuminat (in saurer Lösung) aufgesaugt. Dagegen wurden von Eier-
eiweiss und Serumalbumin etwa 21 und von Alkalialbuminat (in Alkali gelöst)
69 p. c. resorbiert. Mendel und Rockwood konnten dagegen bei Versuchen >
mit Kasein und Edestin in lebenden Darmschlingen bei möglichst vollständig ;
ausgeschlossener Verdauung nur eine äusserst geringe Resorption konstatieren,
während die entsprechenden Albumosen reichlich resorbiert wurden.
Inwieweit die Eiweissstoffe in derartigen Versuchen wirklich unverändert I
oder zum Teil denaturiert aufgenommen werden, ist schwer zu entscheiden. Für !
eine unter Umständen stattfindende Resorption von unverdautem Eiweiss spricht,
ausser den Versuchen an isolierten Darmschlingen, die wiederholt nach Ein-
führung von grossen Eiweissmengen in den Darmkanal beobachtete „alimen-
täre Albuminurie“. Zur Entscheidung dieser Frage hat man sonst auch die
„biologische Methode“, die Präzipitinreaktion, zur Hülfe genommen, und mittelst
dieser Methode glaubten Ascoli und Vigno^) den Übergang von nicht dena- ’
turiertem Eiweiss in Blut und Lymphe nachweisen zu können. Auf Grund
der vielen über diesen Gegenstand ausgeführten Untersuchungen dürfte man
wohl auch behaupten können, dass zwar unter gewissen Umständen, wie bei
Überschwemmung des Darmkanales mit Eiweiss, bei grösserer Permeabilität der
1) ZUNTZ u. V. Meking, Pflügers Arch. 32; Neumeisteb, Verb. d. phys.-med. Ge-
sellsch. zu Würzburg 1889 und Zeitschr. f. Biol. 27; Friedenthal u. Lewandowsky, Arch.
f. (Anat. u.) Physiol. 1899; Munk u. Lewandowsky ebenda 1899, SuppL; Oppenheimer,
^
Hofmeisters Beiträge 4; Mendel u. BockwOod, Amer. Journ. of Physiol. 12, Heilner,
Zeitschr. f. Biol. 50 und Münch, med. Wochenschr. 49; Gramer, Journ. of Physiol. 37, mit.
Pringle ebenda; Bona u. Michaelis, Pflügers Arch. 123 u. 124. ;
*) Brücke, Wien. Sitz.-Ber. 59; Bauer u. Voit, Zeitschr. f. Biol. 5; Eichhorst,
Pflügers Arch. 4; Czerny u. Latschenberger, Virchoms Arch. 59; Voit u. Fried-
Länder, Zeitschr. f. Biol. 33. Gegenteilige Beobachtungen findet man bei Fr. Keller, Beitr j
z. Frage d. Besorpt. im Dickdarm. luaug.-Dissert. Breslau 1909. A
^) Zeitschr. f. physiol. Chem. 39. ®
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>
