- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
497

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 9. Die Verdauung - V. Die chemischen Vorgänge im Darme - Anhang. Darmkonkremente - VI. Die Resorption

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.

Darmkonkremente. Resorption. 497
im Dickdarm des Menschen Ballen, die den sog. Haarballen ähnlich sind
(vergl. unten). Solche Konkremente enthalten Kalzium- und Magnesiumphosphat
(gegen 70 p. c.), Haferkleie (15—18 p. c.), Seifen und Fett (etwa 10 p. c.).
Konkremente, welche sehr viel (gegen 74 p. c.) Fett enthalten, kommen selten
vor und ebenso sind Konkremente, die aus mit Phosphaten inkrustierten Fibrin-
gerinnseln, Sehnen oder Fleischstückchen bestehen, weniger gewöhnlich.
Bei Tieren besonders bei mit Kleie gefütterten Pferden, kommen Darmkonkremente
.öfter vor. Diese Konkremente, welche eine sehr bedeutende Grösse erreichen können, sind Darmkon-
sehr hart imd schwer (bis zu 8 Kilo) und bestehen zum grössten Teil aus konzentrischen ^erTilrem
Schichten von Ammoniummagnesiumphosphat. Eine andere Art von Konkrementen, welche
bei Pferden und Rindern verkommen, besteht aus graugefärbten, oft sehr grossen aber ver-
hältnismässig leichten Steinen, welche Pflanzenreste und Erdphosphate enthalten. Eine dritte
Art von Darmsteinen sind endlich die bisweilen mehr zylindrischen, bisweilen sphärischen,
glatten, glänzenden, an der Oberfläche braungefärbten, von zusammengefilzten Haaren und
Pflanzenfasern bestehenden Haar ballen. Zu dieser Gruppe gehören auch die sogenannten
Aegagropilae“, welche angeblich von Antilope rupicapra stammen sollen, am öftesten
4iber wohl nichts anderes als Haarballen von Rindern sein dürften.
Zu den Darmkonkrementen gehören endlich auch die sogenannten orientalischen
Bezoar steine, welche wahrscheinlich aus dem Darmkanale von Cai^ra Aegagrus und
Antilope Dorcas stammen. Die Bezoarsteine können zweierlei Art sein. Die einen sind oliven-
grün, schwach glänzend mit konzentrischen Schichten. Beim Erhitzen schmelzen sie unter
Entwickelung von aromatischen Dämpfen. Sie enthalten als Hauptbestandteil eine der Chol-
säure verwandte Säure, die Li tho f e Hin säu re, C20H30O4, und daneben auch eine andere Bezoar-
Gallensäure, die Lithobilinsäure. Die anderen dagegen sind fast schwarzbraun oder
seine,
schwarzgrün, stark glänzend mit konzentrischen Schichten und schmelzen beim Erhitzen nicht.
Sie enthalten als Hauptbestandteil die Ellagsäure, ein Derivat der Gallussäure von der
Formel CiiHgOg, welches nach Gkaebe^ das Dilakton der Hexaoxybiphenyldikarbonsäure ist
amd mit einer Lösung von Eisenchlorid in Alkohol eine tiefblaue Farbe gibt. Diese letzt-
genannten Bezoarsteine stammen allem Anscheine nach von der Nahrung der Tiere her.
Die Ambra ist nach der allgemeinen Ansicht ein Darmkonkrement des Pottwales.
Ihr Hauptbestandteil ist das Ambrain, welches eine stickstofffreie, dem Cholesterin vielleicht Ambra,
verwandte Substanz ist. Das Ambrain ist unlöslich in Wasser und wird von siedender
Aikalüauge nicht verändert. In Alkohol, Äther und Ölen löst es sich.
VI. Die Resorption.
Die Aufgabe der Verdauung bestand zum Teil darin, die für den Organis-
mus wertvollen Bestandteile der Nabrung von den wertlosen zu trennen und
jene zu lösen oder überhaupt derart umzuwandelu, dass sie den Aufsaugungs-
vorgängen zugänglich werden. Bei einer Besprechung der Resorptionsvorgänge Resorption,
handelt es sich also hauptsächlich teils um die Form, in welcher die verschiedenen
Nährstoffe zur Aufsaugung gelangen, teils um die Wege, welche die zu resor-
bierenden Stoffe einschlagen, und endlich um die Kräfte, welche bei diesen
Prozessen wirksam sind.
Bevor man zur Beantwortung der Frage von der Form, in welcher das
Eiweiss aus dem Darmkanale resorbiert wird, übergeht, ist es von Interesse zu
erfahren ,
ob der Tierkörper vielleicht auch solches Eiweiss verwerten kann,
welches intravenös, subkutan oder in eine Körperhöhle, also mit Umgehung
des Darmkanales oder, wie man es nennt, parenteral eingeführt wird.
b Ber. d. d. ehern. Gesellsch. 36.
Hammarsten, Physiologische Chemie. Siebente Auflage. 32

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Mon Dec 11 15:13:06 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/physchemde/0509.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free