- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
501

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 9. Die Verdauung - VI. Die Resorption

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Schicksal der Aminosäuren und Albumosen. 501
säuren werden entweder weiter abgebaut oder sie werden zu Synthesen (von Pro-
teinen?) verwendet oder es werden diese zwei Möglichkeiten verwirklicht.
Es ist eine längst bekannte Tatsache, dass Hand in Hand mit der Ver-
dauung und der Resorption eine vermehrte Stickstoffausscheidung im Harne
geht. Die Menge des nach einmaliger Eiweisszufuhr mit dem Harne aus-
geschiedenen Stickstoffes entsprach in den Beobachtungen von Asher und Haas )
650/0 von dem eingenommenen Stickstoffe. Man kann nun kaum annehmen,
dass diese Stickstoffausscheidung von einem gesteigerten Umsatz von Körper-
eiweiss herrührt, und es ist viel wahrscheinlicher, dass sie zersetztes Nahrungs-
eiweiss repräsentiert. Da nun nach Nencki und Zaleski^) nach einer eiweiss-
reichen Nahrung eine reichliche Ammoniakbildung in den Zellen des Verdauungs-
apparates stattfindet, muss man mit der Möglichkeit rechnen, dass ein be-
deutender, vielleicht der allergrösste Teil der Aminosäuren unter Desamidierung
in der Darmwand abgebaut wird. Der übrige Teil der Aminosäuren könnte
zu der unten zu besprechenden Synthese verwendet werden. Eine solche teil-
weise Desamidierung der Verdauungsprodukte hat nun in der allerletzten Zeit
auch CohnheimO) Resorptionsversuchen an Fischdärmen nachweisen können.
Bezüglich der in die Darmschleimhaut aufgenommenen Albumosen, falls
eine solche Aufnahme stattfindet, kann man natürlich in erster Linie einen weiteren
Abhau derselben zu Aminosäuren in der Darmwand annehmen. Es gibt aber
auch andere Möglichkeiten. Eine direkte Verwertung der Albumosen zu einer
Eiweisssynthese im Darme ist wenig wahrscheinlich ;
dagegen wäre es aber mög-
lich, dass die Albumosen behufs eines weiteren Abbaues oder weiterer Ver-
wertung von den Leukozyten aufgenomlnen und abgeführt werden. Eine solche
Annahme hat Hofmeister auch schon längst gemacht. Gegen dieselbe hat
allerdings Heidenhaest Einwände erhoben, indem er auf das Missverhältnis
zwischen der Anzahl der Leukozyten und der grossen Menge der zu resorbierenden Albumosen,
Peptone (Albumosen) die Aufmerksamkeit lenkte, aber zu jener Zeit war die
tiefgehende Spaltung eines grossen Teiles des Eiweisses zu Aminosäuren nicht
bekannt. In neuerer Zeit sind Pringlb und Gramer^) wieder für die grosse
Bedeutung der Leukozyten eingetreten, und für die Möglichkeit einer Aufnahme
der Albumosen durch die letzteren spricht auch eine Beobachtung von Inagaki^),
derzufolge die Albumosen, wie es scheint, von Zellsubstanz fixiert werden können.
Ob, und in dem Falle in welchem Umfange die Albumosen als solche
resorbiert werden, wie auch welches ihr weiteres Schicksal darnach im Darme
ist, kann man augenblicklich nicht ganz bestimmt sagen. Die jetzt moderne
’) Bioch. Zeitschr. 12.
®) Arch. des scienc. biol. de St. Petersbourg 4, Arcb. f. exp. Patb. u. Pharm. 37 ;
s.
auch Salaskin, Zeitschr. f. pbysiol. Chem. 25.
®) Zeitschr. f. physiol. Chem. 59.
Hofmeister 1. c. ;
Heidenhain, Pflügers Arch. 43; H. Pringle u. W. Gramer,
Journ. of Physiol. 37.
®) Zeitschr. f. physiol. Chero. 50.

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