Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 11. Die Muskeln - Eiweisskörper des Muskels
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Muskeln, Eiweiss- und Farbstoffe. 543
soll leicht in eine unlösliche Modifikation, Myosin, übergehen. Das Myosin der
’
genannten Forscher ist gleich dem Myosinfibrin + Myogenfibrin (v. Fürths)
I
und entspricht, wie es scheint, auch dem mit Paramyosinogen gemengten Myosin Stoffe des
! von Halliburton. Stewart und Sollmannn weichen jedoch darin von dem Muskels.
[
letztgenannten Forscher ab, dass nach ihnen auch das Paramyosinogen koaguliert
I
und in Myosin übergeführt wird. Das Myosin ist ferner nach ihnen eine in
NaCl-Lösung unlösliche Substanz.
Die Ansichten der verschiedenen Forscher differieren also wesentlich und
I die verwickelte Nomenklatur (mit dem Namen Myosin bezeichnet man mindestens
,
drei verschiedene Dinge) erschwert sehr eine korrekte Wiedergabe der verschie-
I
denen Ansichten 1). Es sind hier fortgesetzte, eingehendere Untersuchungen sehr
I
erwünscht.
Myoproteid hat v. Fürth einen, im Plasma von Fischmuskeln gefundenen,
’
beim Sieden nicht gerinnenden, durch Essigsäure fällbaren Eiweissstoff, den er
als ein Proteid betrachtet, genannt.
Anknüpfend an die Arbeiten V. Fürths hat Pezibram Untersuchnngen über das
Vorkommen der Muskeleiweissstoffe bei verschiedenen Tierklassen ausgeführt Das Myosm Vork^mm
(v Fürth) und Myogen kommen bei allen Wirbeltierklassen vor; bei Wirbellosen fehlte
gj.^gjgg.
immer das letztgenannte. Das Myoproteid kommt, wenigstens in reichlicheren Mengen nur gtoffe.
bei Fischen vor. In nach Nervendurchschneidung entarteten Muskeln fand Steyrer )
in
dem Muskelsafte regelmässig etwas mehr Muskulin und etwas weniger Myogen als in nor-
malen Muskeln.
Muskelfarbatoffe. Dass die rote Farbe der Muskeln, selbst wenn die
letzteren vollständig von Blut befreit worden, wenigstens zum Teil von Hämo-
globin herrührt, ist nnzweifelhaft. Wie K. Mörner gezeigt hat, ist das Muskel-
hämoglobin indessen nicht ganz identisch mit dem Bluthämoglobin. Die Angabe
von Mac Munn, dass in den Muskeln auch ein anderer, dem Hämochromogen
verwandter, von ihm MLyohämatin genannter Farbstoff präformiert Vorkommen
soll, haben andere Forscher (Levy nnd Mörner), wenigstens für Muskeln höherer MuskeUarb-
Tiere, nicht betstätigen können ^). Dieser Farbstoff soll nach Mac Munn auch
in den Muskeln von Insekten, bei welchen kein Hämoglobin vorkommt, sich
vorfinden. Der rotgelbe Farbstoff in den Muskeln des Lachses ist bisher nur
wenig studiert worden.
In den Muskeln hat man verschiedene Enzyme gefunden. Zu diesen
gehören (ausser Spuren von Fibrinferment und Myosinferment) die nur in geringer
Menge vorkommenden Katalasen und Oxydasen, zu welchen letzteren
•
vielleicht das umstrittene, seiner Natur nach unbekannte glykolytische Enzym Enzyme,
(vergl. Kap. 8) zu rechnen ist. Man hat ferner ein amylolytisches und
Aus diesem Grunde kann Verf. auch nicht dafür einstehen, dass er die Arbeiten
der verschiedenen Forscher richtig verstanden und korrekt wiedergegeben hat.
Przibram, Hofmeisters Beiträge 2; Steyrer ebenda 4.
Vergl. Mac Mijnn, Phil. Trans. Boy. Soc. Part. 1. 177, Journ. of Physiol. 8 und
Zeitschr. f. physiol. Chem. 13; Levy ebenda 13; K. MÖRNER, Nord. Med. Archiv, Festband
1897 und Malys Jahresb. 27.
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