- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
577

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 12. Gehirn und Nerven - Zerebroside oder Zerebrine

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.

577
I
Zerebrin, Kerasin, Enkephalin.
verschiedenen Namen belegt hat. Zu den Zerebrosiden gehören auch die von
KossEn und Freytag aus Eiter isolierten Stoffe Pyosin und Pyogenin (vergl.
Kap. 7).
Zerebrin. Unter dem Namen Zerebrin beschrieb zuerst W. Müller^)
eine stickstoffhaltige, phosphorfreie Substanz, die er durch Extraktion der mit
Barvtwasser gekochten Gehirnmasse mit siedendem Alkohol erhalten hatte. Nach
einer in der Hauptsache ähnlichen, aber jedoch etwas abweichenden Methode
hat später Geoghegan^) aus dem Gehirne ein Zerebrin mit denselben Eigen-
schaften wie das MüLLERsche, aber mit einem niedrigeren Stickstoffgehalte dar-
gestellt. Nach den Untersuchungen von Parcus soll indessen sowohl das von
iMüLLER wie das von Geoghegan isolierte Zerebrin ein Gemenge von drei
Stoffen, „Zerebrin“, „Homozerebrin“ und „Enkephalin“ sein. Kossel und Frey-
TAG konnten aus dem Protagon zwei Zerebroside isolieren, die mit dem Zerebrin
und Homozerebrin von Parcus identisch waren. Nach denselben Forschern
scheinen die zwei von Thudichüm beschriebenen Stoffe Phrenosin und Kerasin
mit dem Zerehrin, hezw. Plomozerebrin identisch zu sein.
Das Zerebrin hat nach Parcus folgende Zusammensetzung: C 69,08,
H 11,47, N 2,13, 0 17,32, was mit den Analysen von Kossel und Frey’tag
stimmt. Die Formel desselben ist noch nicht festgestellt worden. In trockenem
Zustande stellt es ein rein weisses, geruch- und geschmackloses Pulver dar.
Beim Erhitzen schmilzt es, zersetzt sich allmählich, riecht nach verbranntem Fett
und brennt mit leuchtender Flamme. In Wasser wie auch in verdünnter Alkali-
lauge oder Barytwasser ist es unlöslich. In kaltem Alkohol und in kaltem oder
heissem Äther ist es ebenfalls unlöslich. Dagegen löst es sich in siedendem
Alkohol und scheidet sich beim Erkalten als ein flockiger Niederschlag aus,
welcher bei mikroskopischer Untersuchung als aus lauter Kügelchen oder Körn-
chen bestehend sich zeigt. Mit Baryt bildet es eine in Wasser unlösliche Ver-
bindung, die unter der Einwirkung von Kohlensäure zerfällt. In konzentrierter
Schwefelsäure löst es sich und beim Erwärmen wird die Lösung blutrot. Die
beim Sieden mit Mineralsäuren sich abspaltende Zuckerart, der sogen. Gehirn-
zucker, ist, wie Thierfelder zuerst gezeigt hat, Galaktose.
Das Kerasin (nach Thudichum) oder Homozerebrin (nach Parcus)
hat die Zusammensetzung C 70,06, H 11,60, N 2,23 und 0 16,11 p. c. Das
Enkephalin hat die Zusammensetzung C 68,40, H 11,60, N 3,09 und 0 16,91 p. c.
Beide Stoffe bleiben nach dem Ausfallen des unreinen Zerebrins aus warmem
Alkohol in der Mutterlauge zurück. Diese Stoffe haben die Neigung, als gallert-
artige Massen sich auszuscheiden. Das Kerasin ist dem Zerebrin ähnlich, löst
sich aber leichter in warmem Alkohol und auch in warmem Äthei’. Es kann
9 Annal. d. Chem. u. Pharm. 105.
Zeitschr. f. physiol. Chem. 3.
Parcus, Über einige neue GehirnstofFe, Inaug.-Diss. Leipzig 1881.
Zeitschr. f. physiol. Chem. 14.
Ha mmaraten, Physiologische Chemie. Siebente Auflage. 37
Zerebrin.
Eigen-
schaften.
Kerasin und
Enkephalin.

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Mon Dec 11 15:13:06 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/physchemde/0589.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free