Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 12. Gehirn und Nerven - Zerebroside oder Zerebrine
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57G Zwölftes Kapitel.
Eigen-
schaften.
nbsetet. \Vähreml allgemein den phosphorhaltigen Komponenten des Pro
.agons als Lesttlnn auftasst, soll er dagegen nach L letsgenannten pl“ h^,"
anschemlich ein Diamidophosphatid. von Thudichum, Sphingomver
geijnt, sein. Beim Sieden mit verdünnten Mineralsäuren liefert dfs Protagl"
olge dei Zersetzung der Zerebroside rednzierenden Zuoker (Galaktose)
^
Tn aitTT"
"“‘7° Zustande ein weisses, lockeres Pulver dar
Ii Alke Ol von 86 Vol. p. e. bei + 45» C gelöst, scheidet es sich heil t
kalten als eine schneeweisse, flockige, aus Kugeln oder Gruppen von feinen
Kristal nadeln bestehende FäUung aus. Beim Erhitzen zersetzt es sich scho“
unter 100 C. In kaltem Alkohol oder Äther ist es kaum löslich, löst sich
aber wenigstens frisch gefallt, in warmem Äther. In chloroformlialtigem Methyl-
a ohol lost es^ sich, scheidet aber wie oben erwähnt Zerebrosid ab. In Pvridin
03t es sich bei 30« C klar- und diese Lösung zeigt nach Wilson und Gramer
die spez. Drehung (a) D - + 6,8«. Beim Erwärmen oder Abkühlen ändert
sich die Drehung nach Rosenheim und Tebb mit zunehmender Abscheidum.
von Sphingomyelin, so dass sie erst abnimmt, dann = 0 wird und darauf in
stark zunehmende Linksdrehung bis zu — 242« übergeht, um zuletzt, wenn fast
alles Sphingomyelin ausgefällt worden ist, konstant gleich —13,3« zu werden.
Die starke Linksdrehung rührt von den aufgeschlemmten, in flüssig kristallinem
Zustande sich vorfindenden doppeltbrechenden Sphärokristallen des Sphingo-
myelins her. Mit wenig Wasser quillt das Protagon auf und zersetzt sich teil-
weise.
^
Mit mehr Wasser quillt es zu einer gallert- oder kleisterähnlichen Masse
auf, die mit viel Wasser eine opalisierende Flüssigkeit gibt. Beim Schmelzen
mit Salpeter und Soda gibt es Alkaliphosphat.
Das, der Darstellung des Protagons zugrunde liegende Prinzip besteht darin,
dass man die von Blut und Häuten sorgfältig befreite, zemebene Hirnmasse
erst entwässert, was vorteilhaft mit kaltem Azeton oder durch Zerreiben mit ge-
branntem Gips oder entwässertem Natriumsulfat geschehen kann, und dann
Darstellung, mit Äther erschöpft. Die Masse wird darauf mit Alkohol von 85 Vol. p. c. bei
etwa 45« extrahiert, bis das Filtrat, auf 0« abgekühlt, keinen Niederschlag mehr
absetzt. Sämtliche, durch Abkühlen der Filtrate auf 0« erhaltenen Nieder-
schläge werden mit Äther extrahiert und aus Alkohol umkristallisiert. Nähere
Angaben findet man in den oben zitierten Arbeiten von Gramer, Wilson,
Gees, Rosenheim und Tebb.
Zerebroside oder Zerebriiie.
Bei der Zersetzung des Protagons (oder der Protagone) durch Einwirkung
von Alkalien erhält man unter anderen Produkten einen oder mehrere Stoffe,
die von rHUDiCHUM unter den Namen Zerebroside zusammengefasst worden
Zerebroside, sind. Die Zerebroside sind stickstoffhaltige, phosphorfreie Substanzen, die beim
Sieden mit verdünnter Mineralsäure eine reduzierende Zuckerart (Galaktose)
geben. Die aus dem Gehirne isolierten, als Zerebroside bezeichneten Stoffe sind
Zerebrin, Kerasin, Enkephalin und Zerebron, wobei jedoch kaum daran zu
zweifeln ist, dass man bisweilen denselben Stoff von vei’schiedene]’ Reinheit mit
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