- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
579

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 12. Gehirn und Nerven - Zerebroside oder Zerebrine

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Gehirn. 579
beigemengtem Phosphatid durch Ausfüllung des letzteren mit einer ammoniakali-
schen Lösung von Zinkhydroxyd in Methylalkohol und Kristallisation des Zere-
brons aus chloroformhaltigem Methyalkohol.
Die beiden Monoamidomonophosphatide Lezithin und Kephalin sind
schon im Kap. 5 besprochen worden.
Aus dem Pferdegehirn hat Bethe^ nach der Behandlung mit CuCb und Alkali folgende
Zei-setzungsprodukte gewonnen. A min oz e reb rin i ns äureglu k osi ,
C44H8i08N, welches
beim Kochen mit Salzsäure Zerebrininsäure, Aminozerebrininsäurechlorid und eine Hexose
^Galaktose?) gibt, Phrenin, vielleicht identisch mit Thtjdichitms Krinosin, Zerebrinin-
phosphor säure und eine von der gewöhnlichen etwas abweichende Stearinsäure.
Das Neuridin, CgHiiNa, ist ein von Bbieger entdecktes, nicht giftiges Diamin, welches
von ihm bei der Fäulnis von Fleisch und Leim wie auch in Kulturen des Typhusbazillus
erhalten wurde. Es kommt nach ihm unter physiologischen Verhältnissen in dem Gehirne
und spurenweise auch im Eidotter vor.
Das Neuridin löst sich in Wasser und liefert beim Sieden mit Alkalien ein Gemenge
von Dimethyl- und Trimethylamin. Es löst sich schwierig in Amylalkohol. In Äther oder
absolutem Alkohol ist es unlöslich. In freiem Zustande hat es einen eigentümlichen, an
Sperma erinnernden Geruch. Mit Salzsäure gibt es eine in langen Nadeln kristallisierende
Verbindung. Mit Platinchlorid oder Goldchlorid gibt es kristallisierende, für seine Darstellung
und Erkennung verwertbare Doppelverbindungen.
Die sog. Corpuscula amylacea, welche an der Oberfläche des Gehirnes und in
<ier Glandula pituitaria verkommen, werden von Jod mehr oder weniger rein violett und von
Schwefelsäure und Jod mehr blau gefärbt. Sie bestehen vielleicht aus derselben Substanz
wie gewisse Prostatakonkremente, sind aber nicht näher untersucht.
Quantitative Zusammensetzung des Gehirnes. Die Menge des
Wassers ist grösser in der grauen als in der weissen Substanz und grösser bei
Neugeborenen oder bei jüngeren Individuen als bei Erwachsenen. Beim Fötus
•enthält das Gehirn 879 —926 p. m. Wasser. Nach Beobachtungen von Weis-
bach ist der Gehalt an Wasser in den verschiedenen Teilen des Gehirnes
{und des verlängerten Markes) in verschiedenen Altern ein verschiedener. Die
folgenden Zahlen beziehen sich auf 1000 Teile, und zwar Ä bei Männern und
B bei Weibern:
20—30 Jahre 30—50 Jahre 50—70 Jahre 70-94 Jahre
A b’ A b’ A b’ A a’
Weisse Substanz des Gehirnes 695,6 682,9 683,1 703,1 701,9 689,6 726,1 722,0
833,6 826,2 836,1 830,6 838,0 838,4 847,8 839,5
Gyri 784,7 792,0 795,9 772,9 796,1 796,9 802,3 801,7
Kleinhirn 788,3 794,9 778,7 789,0 787,9 784,5 803,4 797,9
Pons Varoli 734,6 740,3 725,5 722,0 720,1 714,0 727,4 724,4
Medulla oblongata . 744,3 740,7 732,5 729,8 722,4 730,6 736,2 733,7
Quantitative Analysen von dem Gehirne des Menschen in verschiedenen
Altern, nämlich 6 Wochen, 2 und 19 Jahren, haben W. Koch und S. Mann^)
Ausgeführt. Diese Analysen zeigen, dass mit zunehmendem Alter Wasser,
Proteine, Extraktivstoffe und Salze relativ abnehmen, während Phosphatide,
Zerebroside und besonders das Cholesterin eine starke Zunahme zeigen. Der
in Lipoiden vorkommende Schwefel war bis zum 2 ten Jahre vermehrt, war aber
dann und bei 19 Jahren in derselben Menge vorhanden.
0 Arch. f. exp. Path. u. Pharm. 48.
Zit. nach K. B. Hofmann, Lehrb. d. Zooch., Wien 1877, S. 121.
Journ. of Physiol. 36, Proc. physiol. Soc. Nov. 1907.
Zer-
setzungs-
produkte.
Neuridin.
Wasser-
gehalt des
Gehirnes.
Zus.ammen-
setzung in
verschie-
denen
Altern.
37*

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