- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
583

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 12. Gehirn und Nerven - Anhang. Die Gewebe und Flüssigkeiten des Auges

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Sehpurpur.
voifindet, wird der Sehpurpur von direktem Sonnenlicht rasch und von zer-
streutem Licht der Intensität desselben entsprechend gebleicht. Dabei geht er
durch Rot und Orange in Gelb über. Das rote Licht bleicht den Sehpurpur
lano-sam, das ultrarote Licht bleicht ihn nicht. Eine Lösung von Sehpurpur
zei<rt keinen besonderen Absorptionsstreifen, sondern nur eine allgemeine Ab-
sorption, welche etwas nach der roten Seite von D anfängt und bis zu G sich Sehpurpur.
erstreckt. Die stärkste Absorption findet sich bei E.
Koettgen und Abelsdokf^) haben gezeigt, dass es, in Übereinstimmung mit der An-
sicht von Kühne, zwei Arten von Sehpurpur, die eine bei Säugern, Vögeln und Amphibien,
die andere, mehr violettrote bei Fischen gibt. Jene .hat ihr Absorptionsmaximum im Grün,
diese im Gelbgrün.
Der Sehpurpur wird auch beim Erwärmen, bei 52—53° C nach einigen
Stunden und bei -j- 76° fast momentan, zerstört. Durch Alkalien, Säuren,
Alkohol, Äther und Chloroform wird er ebenfalls zerstört. Dagegen widersteht
er der Einwirkung von Ammoniak oder Alaunlösung.
Da der Sehpurpur im Lichte leicht zerstört wird, muss er auch im Leben
regeneriert werden können. Kühne hat in der Tat auch gefunden, dass die
Retina des Froschauges, wenn sie starkem Sonnenlichte längere Zeit ausgesetzt
wird, erbleicht, ihre Farbe aber allmählich wieder erhält, wenn man die Tiere
im Dunkeln lässt. Diese Regeneration des Sehpurpurs ist eine Funktion der
lebenden Zellen in der Pigmentepithelschicht der Retina. Dies geht unter
anderem daraus hervor, dass in einem abgelösten Stücke der Retina, welches
vom Lichte erbleicht worden ist, der Sehpurpur wieder regeneriert werden kann, Sehpurpurs.
wenn man das abgelöste Retinastück vorsichtig auf die der Chorioidea anhaftende
Pigmentepithelschicht legt. Mit dem dunklen Pigmente, dem Melanin oder
Fuszin, in den Epithelzellen hat die Regeneration, wie es scheint, nichts zu tun.
Eine teilweise Regeneration scheint übrigens nach Kühne auch in der voll-
ständig lospräparierten Retina stattfinden können. Infolge der Eigenschaft
des Sehpurpurs, auch im Leben vom Lichte gebleicht zu werden, kann man,
wie Kühne gezeigt hat (unter besonderen Verhältnissen und bei Beobachtung
von besonderen Kautelen nach einer intensiven oder mehr anhaltenden Licht- opto-
wirkung) nach dem Tode auf der Retina zurückbleibende helle Bilder von Fenster-
Öffnungen u. dergl., sogenannte Optogramme, erhalten.
Die physiologische Bedeutung des Sehpurpurs ist unbekannt. Dass der
Sehpurpur für das Sehen nicht direkt notwendig sein kann, geht daraus hervor,
dass er bei einigen Tieren und ebenso in den Zapfen fehlt.
Die Darstellung des Sehpurpurs muss stets bei ausschliesslicher Natrium-
beleuchtung geschehen. Aus den freipräparierten Netzhäuten wird der Sehpurpur
mit einer wässerigen Lösung von kristallisierter Galle extrahiert. Die filtrierte Darstellung.
Lösung wird in vacuo eingetrocknet oder der Dialyse unterworfen, bis der Seh-
purpur sich ausscheidet. Um ganz hämoglobinfreie Lösungen von Sehpurpur
zu gewinnen, soll man die Lösung des Sehpurpurs in Cholaten mit Magnesium-
sulfat sättigen, den ausgefällten Farbstoff mit gesättigter Magnesiumsulfatlösung
’) Zentralbl. f. Physiol. 9, auch Malys Jahresb. 25, S. 351.

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