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598 Dreizehntes Kapitel
dessen ein Triamidoinonophosphatid von der Formel C’, H N PO
von ihnen Neottin genannt, sein soll. Endlich hat Bakbieri ein seWd-
haltiges Phosphatid, „Ovin“ genannt, mit 1,35 p. c. P, 3,66 p. c. N und
0,4 p. c. S, dargestellt. Die Beziehungen aller dieser Stoffe zueinander müssen
näher studiert werden.
Lutein. Gelbe oder orangerote, amorphe Farbstoffe kommen im Eigelb
und an mehreren anderen Orten im Tierorganismus, wie in Blutserum und
serösen Flüssigkeiten, Fettgewebe, Milchfett, Corpora lutea und den Fettkügel-
Lipociirome. Retina vor. Diesen Farbstoffen, welche angeblich auch im Pflanzen-
reiche Vorkommen sollen (Thudichum), und deren Verwandtschaft mit den pflanz-
lichen Farbstoffen der Xanthophyllgruppe neuerdings von Schunck gezeigt
wurde, hat man den Namen Luteine oder Lipochrome gegeben.
Die Luteine, welche untereinander ein etwas abweichendes Verhalten zeigen
können, sind alle in Alkohol, Äther und Chloroform löslich. Von dem Gallen-
farbstoffe, dem Bilirubin, unterscheiden sie sich dadurch, dass sie von alkali-
haltigem Wasser aus ihrer Lösung in Chloroform nicht aufgenommen werden,
dass sie ferner mit Salpetersäure, welche ein wenig salpetrige Säure enthält,
schäften der
charakteristische Farbenspiel des Gallenfarbstoffes sondern eine blaue.
Luteine,
j-asch Verschwindende Farbe geben, und endlich dadurch, dass sie ein Absorptions-
spektrum mit zwei oder drei, nicht immer leicht sichtbaren Streifen geben, von
denen der eine die Linie F einschliesst und die anderen zwischen F und G
liegen. Über die Absorptionsverhältnisse des Luteins aus Eigelb in verschiedenen
Lösungsmitteln haben Lewin, Miethe und Stenger-) genauere Angaben ge-
liefert. Die Luteine widerstehen der Wirkung von Alkalien, so dass sie nicht
verändert werden, wenn man durch Verseifung das gleichzeitig anwesende Fett
zu entfernen sich bemüht.
Das Liitein ist nicht rein dargesfellt worden. In den Eiern einer ’
Wasserspinne (Maja
Öqiiinado) hat Maly^) zwei eisenfreie Farbstoffe, einen roten, Vitellor ubin, und einen
gelben, Vitellolntein, gefunden. Von Salpetersäure, welche salpetrige Säure enthält, wer-
den beide Farbstoffe blau und von konzentrierter Schwefelsäure schön grün gefärbt. Die Ab-
sorptionsstreifen im Spektrum, besondei’s diejenigen des Vitelloluteins, stimmen gut mit denen
des Ovoluteins überein.
Die Miner al Stoffe des Eidotters bestehen nach Poleck ^), auf 1000 Teile
Asche berechnet, aus Natron 51,2 —65,7, Kali 80,5 —89,3, Kalk 122,1 —132,8,
Bittererde 20,7 —21,1, Eisenoxyd 11,90—14,5, Phosphorsäure 638,1 —667,0
und Kieselsäure 5,5 —14,0 Teilen. Am reichlichsten kommen also Phosphor-
Mineral- säure und Kalk und demnächst Kali, welches in etwas grösserer Menge als das
Stoffe des . , . , • Ui.-
Dotters. Natron sich vorfindet, vor. Diese Zahlen sind jedoch insoferne nicht ganz richtig,
als erstens im Dotter keine gelösten Phosphate verkommen sollen (Liebermann)
*) Thudichum, Zentralbl. f. d. raed. Wiss. 1869, S. 1; Schunck, Vergl. Chem. Zentralbl.
1903, 2, S. 1195.
2) Pflügers Arch. 124.
Monatsh. f. Chem. 2.
0 Zit. nach v. GORUP-Besanez, Lehrb. d. physiol. Chem. 4. Aufl. S. 740.
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