- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
635

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 14. Die Milch - Menschenmilch

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Chemismus der Milchabsonderung. 635
aucli Fett aus Kohlehydraten, die ihr mit dem Blute zugeführt werden, erzeugen
könne. Dass wenigstens ein Teil des mit der Milch ausgeschiedenen Fettes
irgendwo im Körper gebildet wird, geht in der Tat unzweifelhaft daraus hervor,
dass ein Tier während längerer Zeit täglich mit der Milch eine bedeutend
grössere Menge Fett als die, welche es mit der Nahrung aufnimmt, abgeben
kann. Inwieweit dieses Fett in der Milchdrüse selbst direkt entsteht oder aus
anderen Organen und Geweben mit dem Blute der Drüse zugeführt wird, lässt
sich jedoch nicht entscheiden.
Der Ursprung des Milchzuckers ist nicht bekannt. Müntz erinnerte daran,
dass eine Menge in dem Pflanzenreiche sehr verbreiteter Stoffe — Pflanzen-
schleim, Gummi, Pektinstoffe — als Zersetzungsprodukt Galaktose liefern, und
er glaubte deshalb, dass der Milchzucker bei den Pflanzenfressern durch eiim
Synthese aus Dextrose und Galaktose entstehen könne. Diese Entstehungsweise
trifft aber jedenfalls für die Fleischfresser nicht zu, weil diese auch bei aus-
schliesslicher Fütteruug mit magerem Fleisch Milchzucker produzieren können.
Die Beobachtungen von Bert und Thierpeldee ^), dass in der Drüse eine
Muttersubstanz des Milchzuckers, ein Saccharogen, verkommen soll, können, da
die Natur dieser Muttersubstanz noch unbekannt ist, keine weiteren Aufschlüsse
über die Entstehungsweise des Milchzuckers geben. Da der Tierkörper unzweifel-
haft die Fähigkeit hat, die Umwandlung einer Zuckerart in eine andere aus-
zuführen, kann man übrigens am einfachsten den Ursprung des Milchzuckers
in dem mit der Nahrung zugeführten oder im Körper gebildeten Traubenzucker
suchen. Für einen solchen Ursprung sprechen gewisse Beobachtungen von
PoECHER, welcher bei Ziegen, deren Milchdrüsen exstirpiert worden, nach der
Entbindung Glukose im Harne auftreten sah. Diese Glykosurie erklärt sich am
einfachsten durch den Wegfall der laktosebildenden Wirkung der Drüse auf
die zur Zeit der Entbindung reichlich produzierte Glukose; es darf aber nicht
verschwiegen werden, dass Maeshall und Kiekness bei ähnlichen Versuchen
an Meerschweinchen keinen Übergang von Zucker in den Harn beobachteten.
Für eine Zuckerbildung aus der Glukose sprechen ferner die Untersuchungen
von Kaufmann und Magne^) an Kühen, indem sie fanden, dass während der
Sekretion die Drüse Zucker aus dem Blute aufuimmt, so dass das venöse
„Drüsenblut“ ärmer an Zucker als sonst wird.
Im nächsten Anschlüsse an die Frage von den chemischen Vorgängen
der Milchabsonderung steht die Frage von dem Übergange fremder Stoffe in
die Milch.
Dass die Milch einen fremden, von dem Futter der Tiere herrührenden
Geschmack annehmen kann, ist eine altbekannte Tatsache, welche schon an
und für sich ein Zeugnis von dem Übergange fremder Stoffe in die Milch ab-
b Müntz, Compt. Eend. 102; Beet u. Thierpelder, Fussnote 3, S. 608.
PoRCHEE, Compt. Eeod. 138 u. 141; F. H. Marshall u. S. M. Kiekness, Bioch.
Journ. 2; M. Kaufmann u. H. Magne, Compt. Rcnd. 143.
Ursprung
des Milch-
fettes.
Ursprung
des Milch-
zuckers.
Übergang
fremder
Stoffe.

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