- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
640

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 15. Der Harn - I. Physikalische Eigenschaften des Harnes

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G40 Fünfzehntes Kapitel.
Reaktion
des Harnes
beim
Menschen.
Umstände,
welche den
Säuregrad
beein-
flussen.
Säure-
wirkung.
säuren^) u. a. entstehen. Hieraus folgt dann weiter, dass die saure Reaktion nicht
von einer Säure allein herrühren kann. An der sauren Reaktion sind die
verschiedenen Säuren nach Massgabe ihrer Dissoziation beteiligt, indem näm-
lich nach der lonentheorie die saure Reaktion eines Gemenges durch die
Menge der darin vorhandenen Wasserstoffionen bedingt ist. Dementsprechend
ist auch die Annahme, dass die saure Reaktion nur von zweifach saurem
Phosphat herrührt, nicht berechtigt, wenn auch dieses Salz einen so wesent-
lichen Anteil an der sauren Reaktion hat, dass oft seine Menge als Mass des
Säuregrades betrachtet wurde.
Die Beschaffenheit der Nahrung ist indessen nicht das einzige Moment
welches beim Menschen auf den Säuregrad des Harnes einwirkt. So kann z. B.
nach der Aufnahme von Nahrung im Beginn der MagenVerdauung, da eine
grössere Menge von salzsäurehaltigem Magensaft abgesondert wird, der Harn bis-
weilen neutral oder sogar vorübergehend alkalisch werden ^). Über den Zeit-
punkt, wo die Maxima und Minima der sauren Reaktion auftreten^ gehen die
Angaben der verschiedenen Forscher leider ziemlich auseinander, was wohl auch
zum Teil von verschiedener Individualität und verschiedenen Lebensverhältnissen
der untersuchten Individuen herrühren dürfte. Bei ganz gesunden Personen be-
obachtet man nicht selten, dass in den Vormittagsstunden ein neutraler oder so-
gar alkalischer, von Erdphosphaten trüber Harn abgesondert wird. Die Wirkung
der Muskelarbeit auf den Säuregrad des Harnes ist ebenfalls nicht ganz sicher
festgestellt worden. Nach J. Hoffmanm, Ringstedt, Oddi und Tarulli und
VozARiK soll Muskelarbeit den Säuregrad erhöhen, nach Adücco^) dagegen
erniedrigen. Starke Schweissabsonderung soll den Säuregrad herabsetzen (Hoff-
mann).
.
Beim Menschen und namentlich bei den Fleischfressern scheint der Säure-
grad des Harnes nicht über eine bestimmte obere Grenze hinaus gesteigert
werden zu können, selbst dann nicht, wenn Mineralsäuren oder schwerverbrenn-
liche organische Säuren in grösserer Menge aufgenommen werden. Unter solchen
Verhältnissen hatte man aber wiederholt ein ungleiches Verhalten der Fleisch-
und Pflanzenfresser beobachten können. Bei den ersteren (und auch beim
Menschen) fand man, dass die Säuren zwar z. Teil von den Alkalien und Erd-
alkalien im Körper neutralisiert werden, dass aber der Säureüberschuss von dem
aus dem Eiweiss oder dessen Zersetzungsprodukten abgespaltenen Ammoniak
gebunden und als Ammoniumsalz durch den Harn ausgeschieden wurde. Bei
den Pflanzenfressern sollte dagegen eine derartige Bindung des Säureüber-
schusses an Ammoniak nicht oder wenigstens nicht in demselben Umfange*)
1) Vergl. St. Kozlowski, Bull. Acad. d. scienc. de Cracovie Janvier 1909, S. 37.
2) Wiedersprechende Angaben findet man bei Linossieb, Malys Jabresb. 2t, S. 393.
3) Hoffmakn, vergl. Malys Jabresb. 14, S. 213; Ringstedt ebenda 20, S. 196;
•Oddi u. Tarulli ebenda 24; Aducco ebenda 17; Voz.veik, Pflügers Arch. 111.
‘) Vergl. WiNTERBEEG, Zcitschr. f. physiol. Cbem. 25 und J. Baeb, Arch. f. exp.
Path. u. Pharm. 54.

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