- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
641

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 15. Der Harn - I. Physikalische Eigenschaften des Harnes

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Azidität des Harnes, 641
stattfinden, und dies sollte der Grund sein, warum die Pflanzenfresser bei
Säurezufuhr bald zugrunde gehen. Dies galt wenigstens für das Kaninchen,
während nach Baer die Fähigkeit einer derartigen vermehrten Ammoniakaus-
scheidung auch bei Ziegen, Affen und Schweinen besteht und in dieser Hinsicht
also kein bestimmter Unterschied zwischen Pflanzen- und Fleischfressern sich vor-
findet. Die Unterschiede, welche man beobachtet hatte, sind indessen nach
Eppinger nicht prinzipieller Art und sie können nach ihm ihren Grund in
dem verschiedenen Gehalte der Nahrung an Eiweiss, welches das Ammoniak
liefert, haben. Durch eiweissreiche Nahrung kann man nämlich nach ihm die
Pflanzenfresser (auch Kaninchen) widerstandsfähiger gegen Säurezufuhr machen, Zufuhr,
während umgekehrt Hunde bei ei weissarmer Kost wie Kaninchen sich verhalten.
Die Frage von der Wirkung von Säurezufuhr auf die Ausscheidung von fixen
Alkalien durch den Harn und die Aufnahme von solchen aus den Geweben
scheint indessen recht verwickelt zu sein, indem nach Staal beim Kaninchen
der Gehalt des subkutanen Bindegewebes an Natrium durch mehrere Tage
anhaltende Säurezufuhr nicht vermindert, sondern im Gegenteil vermehrt wird.
Man darf übrigens nicht übersehen, dass, wie A. LoewyI) gefunden hat, die
Empfindlichkeit gegen die Säurewirkung bei verschiedenen Individuen eine sehr
verschiedene sein kann.
Wenn man den Säuregrad des Harnes nicht durch Säurezufuhr über eine
gewisse Grenze hinaus steigern kann, so kann man ihn dagegen leicht herab-
setzen, so dass die Reaktion neutral oder alkalisch wird. Dies findet nach Auf-
nähme von Karbonaten der fixen Alkalien oder von solchen pflanzen sauren
Alkalien — zitronensauren und äpfelsauren Alkalien — welche in dem Organis-
mus leicht zu Karbonaten verbrannt werden, statt. Unter pathologischen Ver-
hältnissen, wie bei der Resorption alkalischer Transsudate oder bei alkalischer
Gärung innerhalb der Blase, kann der Harn alkalisch werden.
Ein Harn, dessen alkalische Reaktion durch fixe Alkalien bedingt ist, hat
in diagnostischer Hinsicht eine andere Bedeutung als ein Harn, dessen alkalische
Reaktion von der Gegenwart von Amraoniumkarbonat herrührt. Im letzteren
Falle handelt es sich nämlich um eine durch Mikroorganismen bewirkte Zer-
setzung des Harnstoffes im Harne.
Will man entscheiden, ob die alkalische* Reaktion eines Harnes von Am-
moniak oder fixen Alkalien herrührt, so taucht man ein rotes Lackmuspapier de?
in den Harn ein und lässt es dann direkt an der Luft oder in gelinder Wärme Alkali oder
eintrocknen. Rührte die alkalische Reaktion von Ammoniak her, so wird das
Papier wieder rot; rührte sie dagegen von fixen Alkalien her, so bleibt es blau.
Bestimmung des Säuregrades. Da die Menge der als zweifach
saures Salz vorhandenen Phosphorsäure nach dem oben Gesagten nicht als exaktes
Mass der Azidität gelten kann, sind die früher zur Bestimmung dieses Teiles
H. Eppinger, Zeitschr. f. exp. Path. u. Ther. 3; mit Fr. Tedesko, Bioch.
Zcitschr. 16; J. Pii. StaAL, Zeitschr. f. physiol. Chem. 58; A. LOewy, Zentralbl. f. Physiol.
20, S. 337.
Hammarsten, Physiologische Chemie. Siebente Auflage. 41

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