- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
645

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 15. Der Harn - II. Organische, physiologische Harnbestandteile

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Harnstoff. 645
sehr reichliche Mengen davon. Er findet sich ferner bei Säugetieren in mehreren
Geweben oder Organen, wie in Leber, Milz, Muskeln u. a., obzwar in nur ge-
ringer Menge. Unter pathologischen Verhältnissen, bei gehinderter Exkretion,

kann der Harnstoff in vermehrter Menge in tierischen Säften und Geweben
i
auftreten.
Die Menge Harnstoff, welche bei gewöhnlicher gemischter Kost p. 24
Stunden abgesondert wird, beträgt für erwachsene Männer gegen 30 g, für Frauen
etwas weniger. Kinder sondern absolut weniger aber relativ, auf das Körper-
gewicht berechnet, mehr Harnstoff als Erwachsene aus. Die physiologische Be-
deutung des Harnstoffes liegt darin, dass dieser Stoff bei Menschen und Fleisch-
fressern in quantitativer Hinsicht das wichtigste stickstoffhaltige Endprodukt
der Umsetzung der Proteinstoffe darstellt. Aus diesem Grunde schwankt auch
die Grösse der Harnstoffausscheidung in hohem Grade mit der Grösse des Ei-
weissumsatzes und in erster Linie mit der Menge des mit der Nahrung auf-
i
genommenen, resorbierten Eiweisses. Die Harnstoffausscheidung ist am grössten
nach einseitiger Fleischnahrung und am geringsten, sogar kleiner als beim Hungern,
nach einseitiger Zufuhr von stickstofffreien Stoffen, weil diese den Umsatz des
Körpereiweisses herabsetzen.
Fällt das Eiweiss des Körpers einem gesteigerten Verbrauche anheim, so
wird die Stickstoffausscheidung regelmässig vermehrt. Dies ist zum Beispiel der
Fall bei Fieber, Vergiftungen mit Arsen, Antimon, Phosphor und anderen Proto-
plasmagiften, bei verminderter Sauerstoffzufuhr — wie bei starker und anhaltender
Dyspnoe, Blutungen, Vergiftungen mit Kohlenoxyd usw. In diesen Fällen
nahm man in älterer Zeit ohne weiteres eine vermehrte Harnstoffausscheidung
an, indem man nämlich keinen genauen Unterschied zwischen der Harnstoff-
menge und der Gesamtstickstoffmenge machte. Die Unzulässigkeit eines der-
artigen Vorgehens ist durch spätere Untersuchungen völlig dargetan worden.
Nachdem nämlich Pflüger und Bohland gezeigt hatten, dass diejenige Stick-
stoffmenge, welche im Harne in anderen Verbindungen als im Harnstoff vor-
kommt, unter physiologischen Verhältnissen sogar 16 p. c. des gesamten Harn-
stickstoffes betragen kann, hat man seine Aufmerksamkeit immer mehr den
relativen Mengenverhältnissen der verschiedenen stickstoffhaltigen Harnbestand-
teile zugewendet und dabei gefunden, dass dieses Verhältnis unter pathologischen
Zuständen sich sehr bedeutend zu ungunsten des Harnstoffes ändern kann. Uber
das Mischungsverhältnis der Stickstoffsubstanzen im normalen Harne Er-
wachsener liegen zahlreiche Bestimmungen von Bohland, E. Schultze, Ca-
MEEER, VOGES, MÖRNER Ulld SjÖQVIST, GUMLICH, BÖDTKER U. a. VOr. Bei
Pflügee u. Bohland, Pflügees Arch. 38 u. 43; Bohland ebenda 43, Schultze
ebenda 45; Cameeee, Zeitscbr. f. Biol. 24, 27 u. 28; Voges, zit. nach Malys Jabresb. 22,
S. 444; K. MÖENEE u. SJÖQViST, Skand. Arch. f. Physiol. 2; ferner SjöQVIST, Nord. Med.
Ark. Jahrg. 1892 Nr. 36 und 1894 Nr. 10; GüMLiCH, Zeitscbr. f. physiol. Chem. 17; Bödt-
kee, vergl. Malys Jahresb. 26; Östeebeeg u. Wolf, Journ. o£ biol. Chem. 3; Haskins
ebenda 2.

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