- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
661

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 15. Der Harn - II. Organische, physiologische Harnbestandteile

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Ki-eatinin. 661
gibt eine mehr rotgelbe Farbe. Traubenzucker gibt mit dem Reagenze erst in
der Wärme eine rote Färbung. Setzt man einer verdünnten Kreatininlösung
(oder auch dem Harne) einige Tropfen einer frisch bereiteten, stark verdünnten
Nitroprussidnatriumlösung (spez. Gewicht 1,003) und dann einige Tropfen Natron-
lauge zu, so wird die Flüssigkeit rubinrot, aber binnen kurzem wieder gelb
(Reaktion von Weyl)’). Neutralisiert man die abgekühlte, gelb gewordene
Lösung mit Essigsäure, so scheidet sich nach Umrührung ein kristallinischer
Niederschlag von einer Nitrosoverbindung (C^HgN^Og) des Kreatinins ab
(Kkamm)2). Versetzt man dagegen die gelb gewordene Lösung mit über-
schüssiger Essigsäure und erhitzt, so färbt sie sich erst grünlich und dann blau
(Salkowski) 2). Zuletzt entsteht ein Niederschlag von Berlinerblau.
Eine, der nun beschriebenen ähnelnde Eeaktion, welche, wenn nicht ausschliesslich
(Arxold) jedenfalls besonders (Holobxjt) nach Einnahme von Eiweissnahrung oder Fleisch-
suppe auftritt und welche nicht von Kreatinin herrühren soll, ist die ARNOLD sehe Eeaktion*).
Man versetzt 10 —20 cm Harn mit einem Ti’opfen einer 4-prozentigen Nitroprussidnatrium-
lösung und darauf mit 5 10 ccm einer 5-prozentigen Natron- oder Kalilauge. Es tritt zuerst
ein kräftiges und reines Violett, mit einem Absorptionsstreifen zwischen D u. E, auf, welches
dann in Purpurrot und darauf durch Braunrot in Gelb übergeht. Auf Zusatz von Essigsäure
geht die violette resp. purpurrote Farbe in Blau über, welches bald verblasst und zuletzt in
Blassgelb übergeht. Von der Kreatininreaktion unterscheidet sie sich durch Farbe und Ab-
sorptionsband, wie auch dadurch, dass die erstere für ihr Zustandekommen mehr Nitroprussid-
natrium erfordert.
Zur Darstellung von Kreatinin aus dem Harne stellt man gewöhnlich
erst Kreatininchlorzink nach der Methode von Neubauer^) dar. Man kann
als Fällungsmittel auch Quecksilberchloridlösung verwenden, entweder nach dem
Vorgänge von Maly oder von St. Johnson®).
Das beste Verfahren zur Darstellung des Kreatinins ist nach Folin ’)
folgendes. Das Kreatinin wird zuerst mit Pikrinsäure als das Doppelpikrat von
Kreatinin und Kalium nach Jaff:^ ausgefällt und dann der Niederschlag noch
feucht mit KHCO3 Wasser zerlegt. Die Lösung, welche das Kreatinin
neben Kaliumkarbonat und kleinen Mengen Verunreinigungen enthält, wird mit
Schwefelsäure neutralisiert und das Sulfat mit Alkohol gefällt. Das Kreatinin
wird nun in das Chlorzinkdoppelsalz übergeführt und das letztere mit feuchtem
Bleihydroxyd zerlegt. Nach Entfernung des Bleies enthält die Lösung ein Ge-
menge von Kreatinin und Kreatin, welch letzteres durch 48-stündiges Erwärmen
mit Normal-Schwefelsäure vollständig in Kreatinin übergeführt wird. Nach ge-
nauer Neutralisation mit Barythydratlösung wird zur Kristallisation konzentriert.
Die quantitative Bestimmung des Kreatinins geschah bisher all-
gemein nach der zur Darstellung desselben verwendeten NEUBAUERschen Methode,
am einfachsten mit den von Salkowski®) angegebenen Modifikationen, Da
aber diese Methode nunmehr weniger gebräuchlich ist, wird bezüglich derselben
auf die Handbücher hingewiesen.
*) Ber. d. d. ehern. Gesellsch. 11.
Zentralbl. f. d. med, Wiss, 1897.
Zeitschr. f. physiol. Chem. 4.
*) V. Arnold ebenda 49; Tn. Holobut ebenda 56.
®) Annal. d. Chem. u. Pharm. 119.
*) Maly, Annal. d. Chem. u. Pharm. 159; JOHNSON, Proc. Roy. Soc. 43.
’’)
Zeitschr. f. physiol. Chem. 4:1.
®) Zeitschr. f. physiol. Chem. 10 u. 14.
Kreatinin-
reaktionen.
Reaktion
von Arnold.
Darstellung
nach Foliu.

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