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664

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 15. Der Harn - II. Organische, physiologische Harnbestandteile

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664 Fünfzehntes Kapitel.
oder höchstens spurenweise vor. Unter pathologischen Verhältnissen ist sie im
Blute bei Pneumonie und Nephritis, besonders aber bei Leukämie und bisweilen
auch bei Arthritis gefunden worden. Harnsäure kommt übrigens in reichlicher
Menge in Gichtknoten, gewissen Harnkonkrementen und im Guano vor. Im
Harne der Insekten und einiger Schnecken, wie auch in den Flügeln einiger
Schmetterlinge, deren weisse Farbe sie bedingt, ist sie auch nachgewiesen worden
(PIOPKINS) ^).
Die Menge der mit dem Harne ausgeschiedenen Harnsäure ist beim
Menschen bedeutenden Schwankungen unterworfen, beträgt aber bei gemischter
^
Kost im Mittel 0,7 g pro 24 Stunden. Das Verhältnis der Harnsäure zum
Ausschei- Harnstoff bei gemischter Kost schwankt ebenfalls sehr bedeutend, wird aber
düng-
gewöhnlich als Mittel gleich 1:50 bis 1:70 gesetzt. Bei Neugeborenen und
in den ersten Lebenstagen ist die Harnsäureausscheidung relativ reichlicher,
und die Kelation Harnsäure; Harnstoff hat man gleich 1 : 6,42 17,1 ge-
funden.
Während man früher der Eiweissnahrung eine die Harnsäureausscheidung
steigernde Wirkung zuschrieb, ist es nunmehr durch die Untersuchungen von
^Nahrungf^ RosENFELD und Orgler, SiviSn, Bürian und ScHüR^) und vielen
anderen festgestellt worden, dass eine eiweissreiche Nahrung nicht an und für
sich, sondern nur in dem Masse, wie sie Nukleine oder Purinkörper enthält, die
Harnsäureausscheidung wesentlich erhöht. Hierdurch erklärt sich auch die recht
allgemeine Angabe, dass die Menge der ausgeschiedenen Harnsäure bei vege-
tabilischer Nahrung kleiner als bei Fleischnahrung ist, wo ihre Menge bis auf
2 g und darüber pro 24 Stunden ansteigen kann^).
Ganz ohne Einfluss auf die Harnsäureausscheidung ist jedoch auch die
purinfreie Nahrung nicht, indem nämlich bei purinfreier Kost die Menge der
Harnsäure- ausgeschiedenen Harnsäure etwas grösser als im Hunger ist. Hirschstein er-
düng. klärt dies durch die Absonderung purinhaltiger Sekrete infolge der Verdauung,
eine Erklärung, welcher Brugsch und Schittenhelm’^) dagegen nicht beipflichten
können. Arbeit und Ruhe scheinen keinen bestimmten Einfluss auf die Harn-
säureauscheidung auszuüben, wogegen nach übereinstimmenden Angaben von
Siv:ß]sr und Leathes-’’) die Ausscheidung in der Nacht geringer als in den
Vormittagsstunden zu sein scheint.
0 Phil. Trans. Eoy. Soc. 186,
B, S. 661.
Man vergl. die ausführliche Literaturübersicht bei Wienee, Die Harnsäure in: Ergeh,
d. Physiol. 1, Abt. 1, 1902.
Ranke, Beobacht, u. Vers, über die Ausscheid, der Harnsäure etc., München 1858;
Mares, Zentralbl. f. d. med. Wiss. 1888; Horbaczewski, Wien. Sitz.-Ber. 100 ,
Abt. 3.
RücksichtHch der Wirkung verschiedener Kost vei’gl. man, ausser den oben zitierten Verff.,
besonders A. Heermann, Abhängigkeit der Harnsäureausscheidung von Nahrungs- und Genuss-
mitteln etc., Deutsch. Arch. f. klin. Med. 43 ,
Cameree, Zeitschr. f. Biol. 33 und lOLiN,
Amer. Journ. of Physiol. 13.
Zeitschr. f. exp. Path. u. Ther. 4 ;
L. Hirschstein, Arch. f. exp. Path. u. Pharm. 57 .
®) SiVEN, Skand. Arch. f. Physiol. 11 ;
Leatiies, Amer. Journ. of Physiol. 35.

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