- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
663

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 15. Der Harn - II. Organische, physiologische Harnbestandteile

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.

Harnsäure. 663
schüssigem Harnstoff clargestellt worden. Behkend und Roosen stellte sie aus
Isodialurscüure und Harnstoff dar; sie entsteht ferner leicht aus laoharnsäure
durch Kochen mit Salzsäure (E. Fischer und Tüllner), und endlich haben Harnsäure.
E Fischer und Ach^) aus Pseudoharnsäure durch Erhitzen mit Oxalsäure auf
145’^ Harnsäure darstellen können.
Bei starkem Erhitzen zersetzt sich die Harnsäure unter Bildung von
Harnstoff, Zyan Wasserstoff ,
Zyanursäure und Ammoniak. Beim
Erhitzen mit konzentrierter Salzsäure im zugeschmolzenen Rohre auf 170° C
spaltet sie sich in Glykokoll, Kohlensäure und Ammoniak. Bei Ein-
wirkung oxydierender Agenzien findet eine Spaltung und Oxydation statt, und
es entstehen dabei entweder Mono- oder Diureide. Bei der Oxydation mit Blei-
hypcroxyd entstehen Kohlensäure, Oxalsäure, Harnstoff und Al-
lan toi n, welch letzteres Glyoxyldiureid ist (vergl. unten). Bei der Oxydation
mit Salpetersäure entstehen zunächst in der Kälte Harnstoff und ein Mono-
ureid, der Mesoxalyharnstoff oder das Alloxan; CgH^N^Og O -|- HgO =
C4H2N2O4 +(NHgjaCO. Beim Erwärmen mit Salpetersäure liefert das Alloxan
Kohlensäure und OxalylharnStoff oder P arab an sä ure, CgHaNgOg. Durch
Aufnahme von Wasser geht die Parabansäure in die in dem Harne spurenweise Produkte,
vorkommende Oxalursäure, CgH^N204, über, welche ihrerseits leicht in Oxal-
säure und Harnstoff sich spaltet. In alkalischer Lösung kann aus der Harn-
säure unter Aufnahme von Wasser- und Sauerstoff eine neue Säure, die Uroxan-
säure, CgHgN^Og, die dann in Oxonsäure, C4HgNg04, übergehen kann ^j,
entstehen. Die Harnsäure kann auch, wie zuerst von F. und L. Sestini, sowie
von Gerard gezeigt wurde, einer bakteriellen Gärung unter Harnstoffbildung
unterliegen. Nach Ulpiani und Cingolani^) soll die Harnsäure hierbei
quantitativ in Harnstoff und Kohlensäure nach der Gleichung: CgH4N40g-|-
2H2O -f- 30 =3CO2 -f-
2C0(NH2)2 zerfallen.
Die Harnsäure kommt am reichlichsten in dem Harne der Vögel und der
beschuppten Amphibien vor, bei welchen Tieren die Hauptmasse des Stickstoffes
in dieser Form im Harne erscheint. Im Harne der fleischfressenden Säugetiere
kommt die Harnsäure häufig vor, fehlt aber bisweilen vollständig. Im Harne
der Pflanzenfresser kommt sie regelmässig, obwohl nur spurenweise, in dem Harne Vorkommen
des Menschen dagegen in zwar grösserer, aber jedenfalls nur geringer und säure,
schwankender Menge vor. Die Harnsäure ist auch spurenweise in mehreren
Organen oder Geweben, wie Milz, Lungen, Herz, Pankreas, Leber (besonders
bei Vögeln) und Gehin gefunden worden. Im Vogelblute soll sie regelmässig
Vorkommen. Im Menschenblute kommt sie unter normalen Verhältnissen nicht
)
’) ilORBACZEWSKl, Monatsh. f. Chem. 6 u. 8; Behbend u. Eoosen, Ber. d. d. ehern.
Gesellsch. 21; Fischer u. Tülener ebenda 35; Fischer u. Ach ebenda 28.
Vergl. Sundwik, Zeitsehr. f. physiol. Chem. 20 u. 41, aueh Behrend, Annal. d.
Chem. u. Pharm. 333.
®) Vergl. Chem. Zeutralbl. 1903, II, wo auch die anderen Forschei’ zitiert sind und
Zentralbl. f. Physiol. 19.

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Mon Dec 11 15:13:06 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/physchemde/0675.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free