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667

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 15. Der Harn - II. Organische, physiologische Harnbestandteile

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Entstehung der Harnsäure.
crehende Untersuchungen gezeigt, dass hierbei verschiedenartige Enzyme Zusammen-
wirken Durch die zwei Amidasen {Desamidierungsenzyme) „Adenase“ und
„Guanase“ werden hierbei das Adenin und Guanin in Hypoxanthin, bezw.
Xanthin überget’ührt, und aus dem letzteren entsteht durch ein Oxydationsenzym,
von Burian „Xanthinoxydase“ genannt, die Harnsäure. Bei der Entstehung
der letzteren aus den Nukleoproteiden hat man also einen stufenweisen Abbau
dieser Stoffe durch verschiedene Enzyme, Proteasen, Nukleasen und Desamidasen
anzunehmen. Die Desamidasen scheinen in den meisten Organen vorhanden zu
sein und über ihre Verbreitung liegen zahlreiche Untersuchungen besonders von
Jones und Schittenhelm und ihren Mitarbeitern^) vor. Die Verbreitung ist
niclit bei allen Tieren dieselbe, die Angaben hierüber sind indessen etwas strittig,
und Schittenhelm findet es sogar nicht sicher bewiesen, dass Guanase und
Adenase zwei verschiedene Enzyme sind. Für eine Nichtidentität der beiden
Amidasen sprechen jedoch mehrere Gründe.
Bei den Vögeln liegen wie es scheint die Verhältnisse anders als bei
Säugetieren. Dass bei den Vögeln ein Teil der Harnsäure aus Purinkörpern
entstehen kann, hat v. Mach 2) gezeigt. Die Hauptmenge der Harnsäure wird
aber bei ihnen anscheinend durch eine Synthese gebildet.
Durch die Zufuhr von Ammoniaksalzen wird die Harnsäurebildung bei
Vögeln vermehrt (v. Schröder), und in derselben Weise wirkt bei ihnen auch
der Harnstoff (Meyer und Jäff£). Nach Exstirpation der Leber bei Gänsen
beobachtete Minkowski eine sehr bedeutende Abnahme der Harnsäureausschei-
dung, während die Ausscheidung des Ammoniaks in entsprechendem Grade ver-
mehrt war, was für eine Beteiligung des Ammoniaks an der Harnsäurebildung bei
Vögeln spricht. Minkowski hat ferner nach der Leberexstirpation auch reichliche
Mengen Milchsäure im Harne der Tiere gefunden, und es wird hierdurch wahr-
scheinlich, dass bei den Vögeln die Harnsäure in der Leber aus Ammoniak und
Milchsäure gebildet wird, wenn auch, wie Salaskin und Zaleski und Lang
gezeigt haben, das nach der Leberexstirpation Primäre eine vermehrte Milch-
säurebildung ist, die ihrerseits zu einer vermehrten Ausscheidung von Ammoniak
(als Neutralisationsammoniak) führt. Den direkten Beweis für eine Harnsäure- Vogein.
bildung aus Ammoniak und Milchsäure in der Vogelleber haben Kowalewsky
und Salaskin^) mittelst Durchblutungsversuche an der überlebenden Gänseleber
geliefert. Sie beobachteten nämlich eine verhältnismässig reichliche Harnsäure-
bildung nach Zufuhr von Ammoniumlaktat und in noch höherem Grade nach
Argininzufuhr. Als das Macerial, aus welchem die Harnsäure durch Synthese
in der Leber entstehen kann, bezeichnen sie auch nicht nur das Ammonium-
’) Vergl. Fussnote 5, S. 666. Vergl. auch Mendel u. Mitchell, Amer. Jouru. of
Physiol. 20.
*) Arch. f. exp. Path. u. Pharm. 24.
V. SCHROEDEK, Zeitschr. f. physiol. Chem. 2; Meyek u. Jaffe, Ber. d. d. ehern.
Gesellsch. 10; Minkowski, Areh. f. exp. Path. u. Pharm. 21 u. 31; Salaskin u. Zaleski,
Zeitschr. f. physiol. Chem, 29; Lang ebenda 32; Kowalewsky u. Salaskin ebenda 33.

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