- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
671

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 15. Der Harn - II. Organische, physiologische Harnbestandteile

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Harnsäure,
671
Bei langsam stottfindender Kristallisation, wie z. B. wenn der Harn ein Sedi-
ment absetzt oder mit einer Säure versetzt worden ist, scheiden sich grössere.
stets gefärbte Kristalle aus. Mit dem ?»Iikroskope betrachtet, erscheinen diese j^ristaiie.
Kristalle stets gelb oder gelbbraun gefärbt. Die gewöhnlichste Form ist die
Wetzsteinform, entstanden, durch Abrundung der stumpfen Winkel der rhombi-
schen Tafel. Die Wetzsteine sind vielfach, zu zweien oder mehreren sich
kreuzend, miteinander verwachsen. Ausserdem kommen auch Eosetten von
prismatischen Kristallen, unregelmässige Kreuze, braungefärbte, rauhe, in
Nadeln oder Prismen zerfallende KristaUmassen nebst verschiedenen anderen
Formen vor.
Die Harnsäure ist unlöslich in Alkohol und Äther, ziemlich leichtlöslich
in siedendem Glyzerin, sehr schwerlöslich in kaltem Wasser, in 39 480 Teilen
bei
18*
*’
C nach His und Paul und in 15 505 Teilen bei 37° nach Gudzent.
Bei derselben Temperatur sind nach den ersteren in der gesättigten Lösung 9,5 p. c.
der Harnsäure dissoziiert. Infolge der Zurückdrängung der Dissoziation durch
Zusatz einer starken Säure ist die Harnsäure schwerlöslicher bei Gegenwart von
Mineralsäuren. Von einer heissen Lösung von Natriumdiphosphat wird die
Harnsäure gelöst, und bei Gegenwart von überschüssiger Harnsäure entstehen da-
bei Monophosphat und saures Urat. Das Natriumdiphosphat soll nach der ge- Löslichkeit,
wöhnlichen Ansicht auch ein Lösungsmittel für die Harnsäure im Harne sein,
während diese nach Smale nur sehr wenig von dem Monophosphate gelöst wird.
Ein wichtiges Lösungsmittel ist nach Küdel^) der Harnstoff, eine Angabe, die
indessen mit den Beobachtungen von His und Paul nicht im Einklänge ist.
Die Harnsäure wird nicht nur von Alkalien und Alkalikarbonaten sondern auch
von mehreren organischen Basen, wie Äthyl- und Propylamin, Piperidin und
Piperazin gelöst. Von konzentrierter Schwefelsäure wird die Harnsäure ohne
Zersetzung gelöst. Von Pikrinsäure wird sie nachJAFF^^) sehr vollständig aus
dem Harne gefällt. Mit Phosphorwolframsäure gibt sie bei Gegenwart von Salz-
säure einen schokoladebraunen Niederschlag^).
Die Harnsäure ist zweibasisch und bildet dementsprechend zwei Reihen
von Salzen, neutrale und saure. Von den Alkaliuraten lösen sich die Lithium-
salze am leichtesten, das saure Ammonsalz am schwersten. Die sauren Alkaliurate Salze,
sind sehr schwerlöslich und scheiden sich aus konzentrierten Harnen beim Er-
kalten als Sediment (Sedimentum lateritium) aus. 1 Liter Wasser löst nach
Gudzent bei 18° C (von den primären Salzen) 1,5313 Kalium-, 0,8328 Natrium-
und 0,4141 Ammoniumsalz ;
bei 37° resp. 2,7002, 1,5043 und 0,7413 g Salz.
Die Salze der Erdalkalien sind sehr schwerlöslich. Die obigen Löslichkeits-
^) His jr. u, Paul, Zeitschr. 1. physiol. Chem. 31; Smale, Zentralbl. f. Physiol. 9;
Rudel, Arch. f. exp. Path. u. Pharm. 30; Gudzent, Zeitschr. f. physiol. Chem. 60.
^) Zeitschr. f. physiol. Chem. 10.
*) Bezüglich der Formaldehydverbindungen der Haimsäure vergl. man A. Nicolaier,
Deutsch. Arch. f. klin. Med. 89 (1906).

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