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710

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 15. Der Harn - II. Organische, physiologische Harnbestandteile

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710 Fünfzehntes Kapitel
Abstam-
mung der
Glukuron-
säure.
Abstam-
mung der
Glukuron-
s’äut e.
In viel leichlicheren Mengen können gepaarte Glukuronsäuren in den Harn
übergeben nacli Verabreichung von verschiedenen Arzneimitteln, wie C’hloralhydrat
Kampfer, Naphthol, Borneol, Terpentin, Morphin und vielen anderen Substanzen
Ebenso kann die Glukuronsäureausscheidung bedeutend vermehrt sein bei
schweren Respirationsstörungen, starker Dyspnoe, beim Diabetes mellitus und bei
direkter Zufuhr von grösseren Traubenzuckermengen. Wie in einem vorigen
Kapitel (4 S. 210) angegeben wurde, soll nach P. Mayer die Oxydation der
Glukose zum Teil ihren Weg über Glukuronsäure nehmen, und der Ursprung
der Glukuronsäure wäre also in der Glukose zu suchen. Da nun eine Paarun»
der Glukuronsäure mit anderen, namentlich aromatischen Atomkomplexen diese
Säure vor der Verbrennung im Tierkörper schützt, könnte man erwarten, dass
nach Einführung eines solchen Atomkomplexes in den Körper bei gleichzeitiger
Glykosurie eine der vermehrten Ausscheidung von gepaarter Glukuronsäue ent-
sprechende Abnahme der Glukoseausscheidung stattfinden würde. Die zur Prüfung
dieser Möglichkeit von 0. Loewi^) an Hunden ausgeführten Versuche mit Ver-
abreichung von Kampfer bei gleichzeitigem Phlorhizindiabetes entsprachen indessen
nicht einer solchen Erwartung. Trotz reichlicher Ausscheidung von Kampho-
glukuronsäure wurde nämlich die Zuckerausscheidung nur wenig, und gar nicht
im Verhältnis zur Menge der gepaarten Glukuronsäure, herabgesetzt. Diesem nega-
tiven Resultate gegenüber stehen aber die positiven Resultate von Paul Mayer ^).
Kaninchen führen normalerweise fast allen eingeführten Kampfer in gepaarte
Glukuronsäure über. Liess nun Mayer solche Tiere mehrere Tage hungern, so
konnte er sie so arm an glukuronsäureliefernden Muttersubstanzen (Glykogen)
machen, dass sie nach Zufuhr von Kampfer nur eine kleine Menge Glukuron-
säure ausschieden. Bei gleichzeitiger Zufuhr von Kampfer und Trauhenzucker,
bei fortdauernder Nahrungsentziehung, stieg nun aber die Glukuronsäureaus-
scheidung wieder auf dieselbe Höhe wie vor der Hungerperiode, was also zeigen
würde, dass der Zucker hier mit Kamf)fer zu Glukuronsäure sich gepaart hatte.
Auch Hildebrandt®) hat Versuche äusgeführt, welche eine Glukuronsäure-
bildung aus Zucker sehr wahrscheinlich machen. Die Beobachtungen von
Mayer stimmen indessen nicht mit späteren Untersuchungen von Fenyvessy^)
überein, und auch in dieser Frage sind also die Angaben streitig.
Die gepaarten Glukuronsäuren entstehen, wie man auf Grund der Unter-
suchungen von Sundwik, Fischer und Piloty®) allgemein annimmt, in der
Weise, dass zunächst eine Bindung des Paarlings an Glukose geschieht unter
Festlegung der Aldehydgruppe und dass dann die endständige Alkoholgruppe
CHgOH zu COOH oxydiert wird. Die gepaarten Glukuronsäuren scheinen in
Arch. f. exp. Path. u. Pharm. 47.
‘^)
Zeitschr. f. klin. Med. 47.
Arch. f. exp. Path. u. Pharm. 44.
*) Vcrgl. Malys Jahresb. 34.
E. Sundwik. Akad. Abhandl. Ilelsingfors 1886, s. auch Malys Jahresb. 16, S. 76,
Fischer u. Piloty, Ber. d. d. chem. Gesellsch. 24.

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