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717

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 15. Der Harn - III. Anorganische Bestandteile des Harnes

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Chloride im Harne.
Harne.
Die Frao-e, ob ein Teil des im Harne enthaltenen Chlors in organischer
Bindung vorkommt, wie Beklioz und Lepinois behaupteten ist noch strei ig,
in neue^ster Zeit ist aber O. BaumgaktenI) für diese Ansicht eingetreten
Der Gehalt des Harnes an Chlorverbindungen unterliegt bedeutenden
Schwankungen. Im allgemeinen berechnet man jedoch denselben für einen ge-
suudeo, erwachsenen Mann hei gemischter Kost su 10-15 g NaCl pro 24 Stun-
^
den Auf die Menge des Kochsalzes im Harne wirkt vor allem der Sa zge a
t Nahrung ein, mit welchem die Chlorausscheidung zu- und ahnimmt Reich-
liebes Wassertrinken steigert auch die Chlorausscheidung. welche angeU.ch wah-
rend der Arbeit grösser als in der Ruhe (während der Nacht) sein soll. Gewisse
organische Chlorverbindungen, wie z. B. Chloroform, können die Ausscheidung
von anorganischen Chloriden durch den Harn steigern (Zellek, Käst) ).
Bei Diarrhöen, bei schneller Bildung von grösseren Transsudaten^ und Ex-
sudaten wie auch bei akuten fieberhaften Krankheiten zur Zeit der Krise (Pneu-
monie) kann die Kochsalzausscheidung bedeutend herabgesetzt sein. In Kran
beiten im übrigen kann die Chlorausscheidung bedeutende Abweichungen von dem
normalen Verhalten zeigen; hier wie im physiologischen Zustande übt jedoch
die Kochsalzaufnahme mit der Nahrung den grössten Einfluss auf die NaCl-Aus-
Ausscliei-
dung in
Krank-
heiten.
Scheidung aus®).
Die quantitative Bestimmung des Chlors im Harne geschieht am
einfachsten durch Titration mit Silbernitratlösung, wobei der Harn jedoch weder
Eiweiss (welches, wenn es vorkommt, durch Koagulation entfernt werden muss),
noch Jod-, bezw. Bromverbindungen enthalten darf.
Bei Gegenwart von Bromiden oder Jodiden verdunstet man eine abgemessene Menge
Harn zur Trockne, verbrennt den Eückstand mit Salpeter und Soda, löst die Schmelze m
Wasser und entfernt das Jod oder Brom durch Zusatz von verdünnter Schwefelsäure und
etwas Nitrit und vollständiges Ausschütteln mit Schwefelkohlenstoff. In der so behandelten
Flüssigkeit kann man dann nach der Volhakd sehen Methode mit Silbernitrat die Chloiide
titrieren. Die Menge der Bl’omide oder Jodide berechnet man als Differenz aus der Menge
Silbernitratlösung, welche zur Titration dieser Lösung der Schmelze einerseits und des ent-
sprechenden Volumens des ursprünglichen Haimes andererseits verbraucht worden ist.
Die sonst ausgezeichnete Titrier methode von Mohr, nach welcher mit
Silbernitrat in neutraler Flüssigkeit mit neutralem Kaliumchromat als Indikator
titriert wird, kann bei genauen Arbeiten nicht im Harne direkt zur Anwendung
kommen. Es werden nämlich von dem Silbersalze auch organische Harnbestand-
teile ausgefällt, und die Zahlen für das Chlor fallen infolge hiervon etwas zu
hoch aus. Will man nach dieser Methode arbeiten, so müssen deshalb auch
die organischen Harnbestandteile zuerst unschädlich gemacht werden. Zu dem
Zwecke verdunstet man gewöhnlich 5 —10 ccm Harn nach Zusatz von 1 g chlor-
Bromide
und Jodide
im Harne.
Mohrsclie
Tifcrior-
metliode.
Berlioz et Lepinüis, vergl. Chem. Zentralbl. 1894, 1 und 1895, 1 ;
ferner Petit
u. Terkat ebenda 1894, 2 und Vitali ebenda 1897, 2; Viele et Moitessier, Malys
Jahresb. 31; Meillere ebenda; Bruno ebenda, S. 452; 0. Baumgarten, Zeitschr. f. exp.
Path. u. Thei’ap. 5.
’0 Zeller, Zeitschr. f. physiol. Chem. 8; Käst ebenda 11; Vitali, Chem. Zentralbl.
;899, II.
®) Über die Chlorausscheidung in Krankheiten vergl. man: Albu und Neuberg,
Physiologie und Pathologie des Mineralstoffwechsels Berlin 190G.

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