- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
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(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 15. Der Harn - III. Anorganische Bestandteile des Harnes

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Ammoniakausschcidung.
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ZaieskiM zur Zeit der Verdauung eiweissreicher Nahrung reichlich gebildet und
dir Leber zugeführt. Das der lieber zugeführte Ammoniak wird fvergl. oben)
daselbst in Harnstoff umgewandelt, und man könnte deshalb auch erwarten, dass
bei gewissen Lebererkrankungen eine vermehrte Ammoniakausscheidung und eine
verminderte Harnstoffbildung Vorkommen würden. Inwieweit dies zutrifft, ist
schon in dem vorigen (S. 651) erwähnt worden, und es wird hier auf die Ar-
beiten der dort zitierten Forscher hingewiesen.
Bei Menschen und einigen Tieren wird die Ammoniakausscheidung durch
Zufuhr von Mineralsäuren vermehrt, und in derselben Weise wirken, wie Jolin “)
zeigte, auch solche organische Säuren, die, wie die Benzoesäure, im Körper nicht
verbrmint werden. Das bei der Eiweisszersetzung freigewordene Ammoniak wird
also zum Teil zur Neutralisation der eingeführten Säuren verwendet, und hier-
durch wird ein schädliches Entziehen der fixen Alkalien verhütet. Das ungleiche
Verhalten verschiedener Tiere wie auch die grosse Bedeutung des Eiweissgehaltes
der Nahrung für diese Säureneutralisation ist schon in dem Vorigen erwähnt
worden (S. 641).
Wie die von aussen eingeführten wirken nun auch die im Tierkörper bei
dem Eiweisszerfalle entstandenen Säuren auf die Ammoniakausscheidung. Aus
diesem Grunde wird bei Menschen der Ammoniakgehalt des Harnes vermehrt
unter solchen Umständen und bei solchen Krankheiten, in welchen durch ge-
steigerten Eiweissumsatz eine vermehrte Säurebildung stattfindet. Dies ist z. B.
bei Sauerstoffmangel, im Fieber und bei Diabetes der Fall. In dieser letzteren
Krankheit können ausserdem organische Säuren, /?-Oxybuttersäure und Azetessig-
säure entstehen, welche an Ammoniak gebunden in den Harn übergehen®). Es
sprechen auch mehrere Beobachtungen dafür, dass die Ammoniakausscheidung
durch den Harn bei unzureichender oder vermindeter Zufuhr von Alkalien oder
alkalischen Erden vermehrt, durch Zufuhr von Alkalien in grösserer Menge
dagegen herabgesetzt wird.
Der Nachweis und die quanlitative Bestimmung des Ammoniaks geschah früher am
häufigsten nach der Methode von SCHLÖSING. Das Prinzip dieser Methode besteht darin, dass
man aus einer abgemessenen Menge Harn das Ammoniak mit Kalkwasser in einem abge-
schlossenen Baum frei macht und das frei gewordene Ammoniak von einer abgemessenen
N
Menge — Schwefelsäure absorbieren lässt. Nach beendeter Absorption des Ammoniaks erfährt
“10
man die Menge desselben durch Titration der rückständigen, freien Schwefelsäure mit einer
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"
Lauge. Diese Methode gibt jedoch leicht etwas zu niedrige Zahlen und mau muss ,
um
ganz genaue Werte zu erhalten, nach der von Bohland (PflÜgeks Arch. Bd. 43, S. 32)
angegebenen Modifikation arbeiten.
Bestim-
mung des
Ammo-
niaks.
^) Arch. des scienc. biol. de St. Pe’tersbourg 4 und Salaskin 1. c. Vergl. ferner
Nexcki u. Zaleski, Arch. f. exp. Path. u. Pharm. 37.
^) JoiAN, Skand. Arch. f. Physiol. 1. Über das Verhalten der Ammoniaksalze im
Tierkörper vergl. man, ausser den S. G51 zitierten Arbeiten, auch Rumpf und Kleine, Zeitschr.
f. Biol. 34; K. Kowalkwski u. M. Markewicz, Bioch. Zeitsehr. 4.
Über Ammoniakausscheidung in Krankheiten vergl. man unter anderen Arbeiten
Rumpf, Virchows Arch. 143; Hallervorden ebenda.

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