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741

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 15. Der Harn - V. Zufällige Harnbestandteile

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Zufällige Harnbestandteile.
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im o-Nitrobenzylalkohol und dann in eine gepaarte Glukuron saure, die
Uronitrotoluolsäure, über. Die aus dieser gepaarten Säure abgespaltene
Glukuronsäure soll linksdrehend und also nicht^ mit der gewöhnlichen Glukuron-
säure identisch, sondern isomer sein. Der Dimethylaminobenzaldehydp
o-eht nach Jaffi5 beim Kaninchen zum Teil in Dim ethylaminoben zoe- g^uren.
a 1 u k u r 0 n s ä u r e über. Dieselbe gepaarte Glukuronsäure entsteht nach Hilde-
brandt^) auch aus p-Dim ethyltoluidin, welches zuvor in p-Dimethyl-
aminobenzoesäure übergeführt wird. Indol und Sk a toi scheinen, wie oben
erwähnt (S. 693), auch zum Teil als gepaarte Glukuronsäuren mit dem Harne
ausgeschieden zu werden.
Eine Synthese, bei welcher schwefelhaltige Verbindungen, Merkaptur-
säuren, entstehen, die mit Glukuronsäure gepaart ausgeschieden werden, kommt
nach Einführen von Chlor- oder Bromderivaten des Benzols in den Organismus
des Hundes vor (Baumann und Preusse, Jaffi^). So verbindet sich also z. B.
das Chlorbenzol mit Zystein, zu Chlorphenylmerkaptursäure,
CiiHjgClSNOg. Die wichtigen Untersuchungen von Friedmann haben er-
geben, dass die den Merkaptursäuren zugrunde liegende Phenylthiomilchsäure der
^-Reihe angehört, und hierdurch ist der direkte chemische Zusammenhang dieser
Körper mit dem Eiweisszystein (o:-Amino-/?-thiomilchsäure) gegeben. Die Über-
führung des Zysteins in Bromphenylmerkaptursäure ist Friedmann ebenfalls
gelungen.
Ein besonderes Verhalten zeigt das Pyridin, C5H5N, welches weder mit
Glukuronsäure noch mit Schwefelsäure nach verausgegangener Oxydation sich
verbindet. Es nimmt, wie von His gefunden und von Cohn später bestätigt
wurde, beim Hunde eine Methylgruppe auf und bildet eine Ammoniuinverbin-
dung, Methylpyridylaminoniumhydroxyd HO . CHg . NCgHg wäh-
rend es beim Kaninchen nach Abderhalden, Brahm und Schittenhelm
unverändert in den Harn übergeht.
Pyridin.
Mehrere Alkaloide, wie Chinin, Morphin und Strychnin, können in den Harn
übergehen. Nach Einnahme von Terpentinöl, Kopai vabalsam und Harzen können
Harzsäuren in dem Harne auftreten. In den Harn gehen auch Farbstoffe verschiedener Art,
wie der Krappfarbstoff, die Chrysophansäure nach Gebrauch von Rheum oder
Senna, der Farbstoff der Heidelbeeren usw. über. Nach Einnahme von Rheum,
Sen na oder Santonin nimmt der Harn eine gelbe oder grünlich gelbe Farbe an, welche
durch Alkalizusatz in eine schöne rote Farbe übergeht. Das Phenol kann, wie schon oben
erwähnt, dem Harne eine dunkelbraune oder schwarzgrüne Farbe erteilen, welche grösstenteils
i’m^Hariio
von Zersetzungsprodukten des Hydrochinons, aber auch von Huminsubstanzen herrühren dürfte.
Nach Naphthalin- Gebrauch wird der Haim ebenfalls dunkel gefärbt, und es können auch
mehrere andere Arzneistoffe dem Harne eine besondere Färbung geben. So wird er z. B. von
Antipyrin gelb bis blutrot. Nach Einnahme von Kopaivabalsam wird der Harn,
wenn man ihn mit Salzsäure stark ansäuert, allmählich rosa- und purpurrot. Nach dem Ge-
*) Zeitschr. f. physiol. Chem. 2.
*) Jaffe, Zeitschr. f. physiol. Chem. 43; Hildebrandt, Hofmeisters Beiträge 7.
Baumann u. Preusse, Zeitsehr. f. physiol. Chem. 5; Jaffe, Ber. d. d. chem.
Gesellsch. 12; Friedmann, Hofmeisters Beiträge 4.
"*
*) His, Ai’ch. f. exp. Path. u. Pharm. 22; Cohn, Zeitschr. f. physiol. Chem. 18;
Abderhalden und Mitarbeiter ebenda 59.

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