- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
802

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 17. Chemie der Atmung - I. Die Gase des Blutes

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802 Siebzehntes Kapitel.
und andererseits das Hämoglobin selbst zu sein. Dass in den roten Blut-
körperchen Alkaliphosphat in solcher Menge enthalten ist, dass es für die
Kohlensaurebindung in Betracht kommen kann, ist wohl nicht zu bezweifeln,
und man muss annehmen, dass aus dem Diphosphate bei einem grösseren Partiar-
l^oWensäure Monophosphat und Alkalibikarbonat entstehen, während
niedrigeren Partiardrucke der Kohlensäure die MassenWirkung der
körperchen. Phosphorsäure wieder zur Geltung kommt, so dass, unter Freiwerden von Kohlen-
säure, eine Rückbildung von Alkalidiphosphat stattfindet. Dass der Blutfarb-
stoff, besonders das Oxyhämoglobin, welches aus kohlensaurem Natron Kohlen-
säure im Vakuum austreiben kann, wie eine Säure sich verhält, ist allgemein
angenommen, und da die Globuline ebenfalls wie Säuren sich verhalten (vergl.
unten), düiften auch diese Stoffe in den Blutkörperchen als Alkaliverbindungen
Vorkommen. Das Alkali der Blutkörperchen muss also nach dem Gesetze der
Massenwirkung zwischen der Kohlensäure, der Phosphorsäure und den anderen
als Säuren wirkenden Bestandteilen der Blutkörperchen — unter diesen vor
allem dem Blutfarbstoffe, da das Globulin seiner geringen Menge wegen kaum
von Bedeutung sein dürfte — sich verteilen. Bei grösserer MassenWirkung oder
grösserem Partiardrucke der Kohlensäure muss auf Kosten des Diphosphates
und der anderen Alkaliverbindungen Bikarbonat entstehen, während bei ernie-
drigtem Partiardrucke desselben Gases unter Entweichen von Kohlensäure das
Alkalidiphosphat und die übrigen Alkaliverbindungen auf Kosten des Bikar-
bonates zurückgebildet werden müssen.
Hämoglobin
undKoblen-
säure-
bindung.
Das Hämoglobin soll jedoch, wie die Untersuchungen von Setschenow
und ZuNTZ, vor allem aber von Bohr und Torup^) gezeigt haben, selbst bei
Abwesenheit von Alkali die Kohlensäure locker binden können. Bohr hat
auch gefunden, dass die Dissoziationskurve des Kohlensäurehämoglobins mit der
Kurve der Kohlensäureaufnahme, resp. Kohlensäureabgabe des Blutes wesentlich
übereinstimmt, aus welchem Grunde Bohr und Torup dem Hämoglobin selbst
und nicht seiner Alkaliverbindung eine wesentliche Bedeutung für die Kohlen-
säurebindung im Blute zuerkenuen. Nach Bohr soll hierbei das Hämoglobin
gleichzeitig Sauerstoff und Kohlensäure in der Weise binden können, dass der
Sauerstoff von dem Farbstoffkerne und die Kohlensäure von dem Eiweisskom-
ponenten gebunden wird. Da aber nach den Untersuchungen von Zuntz®) die
Verbindung des Hämoglobins mit dem Alkali erst bei einer Kohlensäurespannung
von mehr als 70 mm in erheblicherem Grade gespaltet wird, kann man an-
nehmen, dass bei den im Organismus gewöhnlichen Kohlensäuredrucken die
Bindung der Kohlensäure in den Blutkörperchen nicht wesentlich durch das
Alkali, sondern hauptsächlich durch das Hämoglobin geschieht.
Die Hauptmenge der Blutkohlensäure findet sich in dem Blutplasma oder
b Zentralbl. f. d. med. Wiss. 1877. Vergl. auch ZüNTZ in HERä^KNs Ilandb. S. 76.
0 ZüNTZ ]. c. S. 76; Bohr, Malys Jahresb. 17; Torup ebenda...
®) Zenti’albl. f. d. med. Wiss. 1867.

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