Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 17. Chemie der Atmung - II. Der Gasaustasch zwischen dem Blute einerseits und der Lungenluft und den Geweben andererseits
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Sauerstoflfspannung uud Partiardruck 8ÜÜ
in 100 ccm Blut Sauerstoff aufgenommen
Spannung des
Sauerstoffes in mm.
chemisch gebun- im Plasma go-
dener Sauerstoff lösten Sauerstoff
Pi’ozent ehern, in 100 ccm Plasma
10
20
30
40
50
60
70
80
90
150
6,0
12,9
16,3
18,1
19,1
19,5
19.8
19.9
19,95
20,0
0,020
0,041
0,061
0,081
0,101
0,121
0,141
0,162
0,182
0,303
gebunden
30,0
64.7
81,6
90.4
95.4
97,6
98.8
99.5
99.8
100,0
gelöst.
0,030
0,061
0,091
0,121
0,152
0,182
0,212
0,243
0,273
0,455
Aus der Tabelle ersieht man, dass selbst bei Sauerstoffspannungen, welche
nur die Hälfte des Sauerstoffdruckes in der Luft betragen, das Hämoglobin
zum allergrössten Teile mit Sauerstoff gesättigt ist. Die Dissoziation ist also
bei 70—80 mm Druck nur wenig stärker als bei einem Drucke von 150 mm
und sogar bei so niedrigem Druck wie 40—30 mm sind von der ganzen bei
150 mm chemisch aufnehmbaren Sauerstoffmenge noch 90—80 p. c. von dem
Hämoglobin gebunden.
Aus diesen und anderen älteren Beobachtungen folgt, dass der Sauerstoff-
partiardruck auf die Hälfte des in der atmosphärischen Luft herrschenden
Druckes sinken kann, ohne dass der Sauerstoffgehalt des Blutes wesentlich be-
einflusst wird. Dies stimmt auch gut mit den Erfahrungen von Fränkel und
Geppert^) über die Wirkung des erniedrigten Luftdruckes auf den Sauerstoff-
gehalt des Blutes beim Hunde. Bei einem Luftdrucke von 410 mm Hg fanden
sie noch den Sauerstoffgehalt des arteriellen Blutes normal. Bei einem Luft-
drucke von 378—365 mm war er ein wenig herabgesetzt, und erst bei einer «Druckes.
Erniedrigung des Druckes auf 300 mm wurde eine bedeutende Verminderung
desselben beobachtet. Als unterste Grenze des Sauerstoffdruckes in der Alveo-
larluft, bei welcher der Stoffumsatz qualitativ und quantitativ normal ablaufen
kann, hat A. Loewy^) einen Druck gleich 30 mm Hg gefunden.
Bezüglich der eben erwähnten Wirkung des erniedrigten Luftdruckes hat
man jedoch zu beachten, dass die alveoläre Sauerstoffspannung durch Änderung
der Atemgrösse derart reguliert wird, dass bei stark herabgesetztem Sauerstoff-
gehalt der Inspirationsluft, die Alveolarluft, infolge Steigerung der Atemgrösse,
trotzdem denselben Sauerstoffgehalt wie bei höherem Sauerstoffpartiardruck grosse,
der Inspirationsluft zeigen kann (Loewy). So fand z. B. Loewy denselben
Sauerstoffgehalt, 6,1 p. c., in der Alveolarluft bei einem Sauerstoffgehalte der
Inspirationsluft von 16 und von 10,15 p. c., weil die Atemgrösse in letzterem
Falle pro Minute 8,5 Liter gegenüber nur 4,9 im ersteren betrug.
Aus dem hohen Sauerstoff-, bezw. Oxyhämoglobingehalte des arteriellen
Blutes könnte man den Schluss ziehen, dass die Spannung des Sauerstoffes in
0 Über die Wirkungen der verdünnten Luft auf den Oi’ganismus. Berlin 1883.
A. Loewy, Unters, über die Respiration und Zirkulation etc., Berlin (Hirsciiwald)
1895; ferner Zcntralbl. f. Pbysiol. 13, S, 449 und Arch. f. (Anat. u.) Pbysiol. 1900.
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