- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
812

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 17. Chemie der Atmung - II. Der Gasaustasch zwischen dem Blute einerseits und der Lungenluft und den Geweben andererseits

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812 Siebzehntes Kapitel.
Die Exspimtionsluft ist indessen bekanntlich ein Gemenge von Alveolar-
luft mit den in den Luftwegen zurückgebliebenen Resten von inspirierter Luft
und für den Gasaustausch in den Lungen kommt also in erster Linie die Zi/
sammensetzung der Alveolarluft in Betracht. Über die Zusammensetzung der
letzteren beim Menschen liegen von verschiedenen Autoren ausgeführte Berech-
^
nungen vor. Aus dem von Vierokdt bei normaler Respiration gefundenen
Tarluft“
mittleren Kohlensäuregehalte der Exspirationsluft, 4,63 p. c., hat Zuntz den
wahrscheinlichen Wert des Kohlensäuregehaltes in der Alveolarluft gleich 5,44 p. c.
berechnet. Wollte man, von diesem Werte ausgehend, unter der VorausLtzung,’
dass der Stickstoffgehalt der Alveolarluft nicht wesentlich von dem der E^
spirationsluft abweicht, den Mindergehalt der Alveolarluft an Sauerstoff, der
Inspirationsluft gegenüber, gleich 6 p. c. annehmen, so würde also die Alveolar-
luft rund 15 p. c. Sauerstoff enthalten. Da der Totaldruck der Lungenluft,
nach Abzug der Wasserdampftension von etwa 50 mm, zu rund 710 mm be-
rechnet werden kann, würde also beim Menschen der Partiardruck des Sauer-
stoffes auf etwa 106 mm und derjenige der Kohlensäure auf etwa 45 mm an-
zusetzen sein.
Auf Grund mehrerer, an verschiedenen Personen ausgeführten Respirations-
versuche hat Loewy aus der Zusammensetzung der Exspirationsluft und der
Atemzüge, unter Berücksichtigung der Luft in den oberen Luftwegen
in dem sog. schädlichen Raume — die Zusammensetzung der Alveolarluft
des Menschen bei annähernd Atmosphärendruck rechnerisch ermittelt. Er er-
hielt Zahlen, die für die Sauerstoffspannung meistens zwischen 101 und 105 mm
Hg und für die Kohlensäurespannung zwischen 32—42 mm Hg sich bewegten.
Ausgehend von dem Kohlensäuregehalte der Alveolarluft beim Hunde
kann man auch für dieses Tier die alveolare Sauerstoffspannung berechnen, und
sie liegt auch bei ihm oberhalb 100 mm Hg.
Wenn man nun den Sauerstoffpartiardruck in den Alveolen nicht höher als
zu etwa 105 mm Hg anschlägt und damit die höchsten, nach der tonoraetri-
schen Methode gefundenen Werte für die Sauerstofftension im arteriellen Blute,
91 —99 mm Hg, vergleicht, so findet man, dass die Sauerstoffaufnahme in den
Lungen einfach nach physikalischen Gesetzen als ein Diffusionsvorgang erklärt
werden kann. Ganz anders liegen aber die Verhältnisse, wenn man von den
hohen Spannungswerten Bohes, 101—144 mm Hg, oder den noch höheren
Sauerstoff- Werten von Haldane und Smith ausgeht. Die Sauerstoffspannung im Blute
aufnahmein
den Lungen, war hier in vielen Fällen bei Haldane und Smith als Mittel bei verschiedenen
Tiergattungen sogar immer höher als die Spannung in den Lungen. In diesen Fällen
kann der Übergang des Sauerstoffes aus den Lungen in das Blut nicht einfach durch
eine Diffusion erklärt werden. Man muss deshalb nach Bohr auch eine be-
sondere spezifische Wirkung der Lunge annehmen, und nach ihm findet neben
der Diffusion auch eine sekretorische Wirkung der Lunge statt.
0 Vergl. ZuKTZ 1. c. Hermanns Handb. S. 105 u. 106.

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