- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
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(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 17. Chemie der Atmung - II. Der Gasaustasch zwischen dem Blute einerseits und der Lungenluft und den Geweben andererseits

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Kohlensilureaussclieidung,
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ihnen für einen vollständigen Ausgleich der Gasspannungen nicht hinreichend
gesorgt worden war.
Für die Ausscheidung der Kohlensäure in den Lungen hat man auch
dem Sauerstoffe eine gewisse Bedeutung zuerkennen wollen, indem man ihm
nämlich eine austreibende Wirkung auf die Kohlensäure aus ihren Verbindungen
im Blute zugeschrieben hat. Diese, zuerst von Holmgeen gemachte Annahme
hat später in Werigo einen Vertreter gefunden. Gegen die von ihm zugunsten
einer solchen Ansicht ausgeführten Versuche hat aber Zuntz sehr wichtige Ein-
wendungen gemacht, und Bohr^) hat dann später auch gezeigt, dass füi die
obige Annahme keine genügenden Gründe voiiiegen.
Auch hinsichtlicli der Kohlensäureausscheidung in den Lungen liegen also
die Verhältnisse noch nicht klar, und wie man aus dem Obigen ersieht, stehen
hinsichtlich des Gaswechsels in den Lungen zwei Ansichten einander gegenüber.
Nach der älteren, von der PFLÜGEEsschen Schule herrührenden Ansicht ge-
schieht der Gasaustausch einfach nach physikalischen Gesetzen und ist im
grossen und ganzen ein Diffusionsprozess. Nach der BoHRschen Anschauung
findet allerdings auch eine Diffusion statt; nach ihm ist aber die Lunge eine
Drüse, welche die Fähigkeit Gase zu sezernieren hat, und der Gaswechsel in
den Lungen ist wesentlich ein sekretorischer Vorgang.
Die Ansicht, dass in der Lunge eine Kohlensäuresekretion stattfindet,
hat Bohr2)
dann durch neuere Versuche weiter gestützt.
Die eine Gruppe von Versuchen umfasst solche, die wesentlich nach dem
früher befolgten Prinzipe, aber unter Anwendung des KROGHschen Mikrotono-
meters ausgeführt wurden. Die andere betrifft solche Versuche, in welchen
jede Lunge für sich atmete, die eine atmosphärische Luft, die andere ein be-
deutend kohlensäurereicheres Gasgemenge mit ca. 8 p. c. COg. Die Versuche
der ersten Gruppe lieferten allerdings neue Stützen für die Sekretionstheorie,
von noch grösserem Interesse sind aber die Versuche der zweiten Gruppe. In
diesen Versuchen, in welchen die Alveolarluft der beiden Lungen einen sehr
verschiedenen Kohlensäuregehalt hatte, z. B. in der einen ca, 3 und in der
anderen ca. 9 p. c., während das zuströmende Blut für die beiden getrennt
atmenden Lungen dasselbe (r. Herzblut) war, war die Kohlensäurespannung in
dem venösen Blute immer niedriger als in der Luft der Kohlensäure atmenden
Lunge, und trotzdem wm’de auch in dieser Lunge Kohlensäure ausgeschieden.
Dies lässt sich nicht durch die Diffusionstheorie erklären ;
und nach der An-
sicht des Verfassers kann man nicht bestreiten, dass die bisher ausgeführten
Untersuchungen sehr zugunsten der BoHRschen Ansicht sprechen. Die letztere
findet auch eine Stütze in der bei einigen Tieren nachweisbar vorkommenden
Sekretion von Gasen.
b Holmgken, Wien. Sitz.-Ber. 48; Werigo, Pflügers Arch. 51 u. 52; Züntz ebenda
52; Bohr, vergl. Nagels Handb. der Physiol.
Zentralbl. f. Physiol. 21, S. 367.
Kolilen-
säureaus-
sclieidung.
Theorien
des Gas-
wechsels.
Neuere Ver-
Versuche
von Bolir.

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