- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
843

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 18. Der Stoffwechsel bei verschiedener Nahrung und der Bedarf des Menschen an Nahrungsstotfen - II. Der Stoffwechsel beim Hungern und bei unvollständiger Nahrung

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Mangel an Mineralstoffen 843
Nahrung reichlich seinen Bedarf an Mineralstoffen und sogar einen Überschuss
an solchen aufnimint.
Über die Wirkung einer ungenügenden Zufuhr von Mineralstoffen mit
der Nahrung sind von mehreren Forschern, in mehr eingehender Weise zuerst
von Fokstbr, Untersuchungen an Tieren ausgeführt worden. Bei Versuchen an
Hunden und Tauben mit einer an Mineralstoffen möglichst armen Nahrung
beobachtete Förster sehr bedenkliche Störungen der Funktionen der Organe,
besonders der Muskeln und des Ncrvensystemes, und er sah dabei den Tod stoffen,
nach einiger Zeit, sogar noch früher als bei vollständigem Hungern, eintreten.
In einem Selbstversuche mit weniger als 0,1 gm Salzen pro Tag beobachtete
Taylor^) ebenfalls hauptsächlich Störungen von seiten des Muskelsystemes.
Gegen die obengenannten Beobachtungen Försters hat Bunge die Ein-
wendung gemacht, dass das frühe Eintreten des Todes in diesen Fällen nicht
durch den Mangel an Mineralstoffen im allgemeinen hervorgerufen wurde, sondern
vielmehr durch den Mangel an denjenigen Basen, die zur Neutralisation der bei
der Verbrennung des Eiweisses im Organismus entstandenen Schwefelsäure
erforderlich sind und welche also den Geweben entnommen werden mussten.
Dieser Ansicht gemäss fanden auch Bunge und Lunin^) bei Versuchen an
Mäusen, dass Tiere, welche eine im übrigen fast aschefreie Nahrung mit Zusatz
von Natriumkarbonat erhielten, doppelt so lange am Leben erhalten werden
konnten wie Tiere, welche dieselbe Nahrung ohne Zusatz von Natriumkarbonat
erhalten hatten. Besondere Experimente zeigten ferner, dass das Karbonat nicht ^Wkkung^^
durch eine äquivalente Menge Kochsalz ersetzt werden konnte und dass jenes
allem Anscheine nach durch Neutralisation der im Körper gebildeten Säuren der
’ °
,
Nahrung.
gewirkt hatte. Zusatz von Alkalikarbonat zu dem sonst fast salzfreien Futter
konnte jedoch zwar den Eintritt des Todes verzögern, ihn aber nicht verhindern,
und selbst bei Gegenwart von der erforderlichen Menge Basen trat also der Tod
bei Mangel an Mineralstoffen in der Nahrung ein.
Bei ungenügender Zufuhr von Chloriden mit der Nahrung nimmt die
Chlorausscheidung durch den Harn stetig ab und zuletzt kann sie fast ganz
aufhören, während die Gewebe noch hartnäckig die Chloride zurückhalten. Wie
bei solchem Chloridhunger unter anderen Funktionen namentlich die Absonde-
rung von Magensaft Not leidet, ist oben (Kap. 9} erwähnt worden. Bei rela-
tivem Mangel an Natrium, dem Kalium gegenüber, namentlich bei einem Über-
schuss von Kaliumverbindungen in anderer Form als KCl in der Nahrung,
setzen sich diese KaliumVerbindungen innerhalb des Organismus mit NaCl derart a^^aiien.
um, dass neue Kalium- und Natriumverbindungen entstehen, welche mit dem
Harne ausgeschieden werden. Der Organismus kann also ärmer an NaCl
werden, welches infolge hiervon in vermehrter Menge von aussen aufgenommen
werden muss (Bunge). Diese Verhältnisse finden regelmässig bei Pflanzen-
*) University of Californ. Public. Part. 1.
‘^)
Bunge, Lehrb. d. physiol. Chem., 4. Auf!., S. 97; LUNIN, Zeitsebr. f. physiol. Chem. 5.

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