Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 18. Der Stoffwechsel bei verschiedener Nahrung und der Bedarf des Menschen an Nahrungsstotfen - III. Der Stoffwechsel bei verschiedener Nahrung
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850 Achtzehntes Kapitel,
wurde ein Teil davon ini Körper zurückgchalten. Pflüger vertritt deshalb aucli den Satz
,,uasH auch ohne Fett oder Kohlcliydrat ausschliessliche Eiweisszufuhr eiuc P^iweissmästunir
nicht ausschliesse.“ ^
Aus tlcm oben von der Eivveisszersetzung beim Hungern und bei einseitiger
zersprang.
Gesagten folgt, dass die Eiweisszersetzung im Tierkörper nie
aufhört, dass ihre Grösse in erster Linie von der Grösse der Eiweisszufuhr ab-
häugt und dass der Tierkörper die Fähigkeit hat, innerhalb weiter Grenzern die
Eiweisszersetzung der Eiweisszufuhr anzupassen.
Diese und einige andere Eigentümlichkeiten der Eiweisszersetzung haben
VoiT zu der Ansicht geführt, dass nicht alles Eiweiss im Körper gleich leicht
zersetzt werde. VoiT unterscheidet das in den Gewebselementen fixierte und so-
zusagen organisierte Eiweiss, ,
das Organ ei w ei ss, von demjenigen Eiweiss,
welches mit dem Säftestrome im Körper und dessen Geweben zirkuliert und
von den lebenden Gewebszellen aus der sie umspülenden interstitiellen Flüssig-
keit aufgenommen und zum Zerfall gebracht wird. Dieses zirkulierende
Eiweiss soll ferner nach Voit leichter und schneller als das Oiganeiweiss
zerfallen. Wenn also bei einem hungernden Tiere, welches vorher mit Fleisch
Organ- gefüttert worden ist, in den ersten Hungertagen ein reichlicher, rasch abnehmender
zirkulieren- Eiweisszerfall vorkommt, während im weiteren Verlaufe der Hungerperiode der
des Eiweiss.
kleiner und mehr gleichmässig ist, so soll dies daher rühren, dass
in den ersten Hungertagen hauptsächlich der Vorrat an zirkulierendem Eiweiss
und in den späteren hauptsächlich Oiganeiweiss unter die Bedingungen des Zer-
falles gerät.
Die Gewebselemente sollen Apparate verhältnismässig stabiler Natur sein,
welche die Fähigkeit haben, Eiweiss aus der umspülenden Gewebsflüssigkeit auf-
zunehmen und zu verarbeiten, während von ihrem eigenen Eiweiss, dem Organ-
eiweiss, gewöhnlich nur eine kleine Menge, nach Voit täglich etwa 1 p. c., der
Zerstörung anheimfallen soll. Mit gesteigerter Eiweisszufuhr wird auch, wenigstens
zu einem gewissen Grade, die Lebenstätigkeit der Zellen und ihre Fähigkeit,
Nahrungseiweiss zu zersetzen, gesteigert. Wenn nach gesteigerter Eiweisszufuhi
Stickstoffgleichgewicht erreicht worden ist, würde dies also bedeuten, dass die
eiweisszersetzende Fähigkeit der Zellen dahin gesteigert worden, dass durch sie
Organ- gerade ebenso viel Eiweiss umgesetzt als mit der Nahrung dem Körper zuge-
ziÄren- führt wird. Wird durch gleichzeitige Zufuhr von anderen, stickstofffreien Nah-
’
rungsmittein (vergl. unten) der Eiweisszerfall herabgesetzt, so kann ein Teil des
zirkulierenden Eiweisses gewissermassen Zeit finden, von den Geweben fixiert
und organisiert zu werden, und die Fleischmasse des Körpers nimmt in diesem
Falle zu. Während des Hungerns oder beim Mangel an Eiweiss in der Nahrung
würde umgekehrt ein Teil des Organeiweisses in zirkulierendes EiweLs über-
gehen und umgesetzt werden, und in diesem Falle würde also die Fleischmasse
des Körpers abnehmen.
Die Berechtigung dieser Anschauung Vüixs wird indessen von mehreren
Forschern geleugnet, und sie ist namentlich von Pflüger heftig angegriffen
(los Eiweiss.
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