- Project Runeberg -  Sibirien ein Zukunftsland /
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(1914) [MARC] Author: Fridtjof Nansen
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - III. Durchs Eis nach Norden

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zeigte sich noch eine Strecke lockeres Eis, und der Kapitän bereitete
sich schon vor, die ganze Nacht auf der Kommandobrücke zu bleiben.
Doch nach einer Stunde wurde wieder gestoppt. Vor uns lag
ungebrochenes Eis auf allen Seiten, das größte Eis, das wir bisher
angetroffen hatten. In einer Bucht am Eisrand gingen wir vor
Anker.

Daß ein so weites Eisfeld in einer zusammenhängenden Fläche
ungebrochen bleiben könne, schien mir unglaublich. Trotz klarer Luft
um Mitternacht war kein Ende dieser Scholle zu sehen, weder
nach dem im Nebel verschwundenen Land hin noch in nordwestlicher
Richtung. Viel Bewegung kann es hier im Wasser nicht
gegeben haben und ebensowenig Wind. Die Tiefe betrug 15
Faden, und an der Lotleine war so gut wie keine Strömung zu
beobachten. Offenbar ist diese unzerborstene Eisfläche mit ihren
Hügeln und Preßeishaufen, die sich allenthalben erheben, auf Grund
geraten, vielleicht ist sie auch landfest und hat seit dem Winter hier
gelegen.

18. August. Den ganzen Tag liegen wir an demselben festen
Eisrand vor Anker. Endlich einmal schöner Sonnenschein mit klarer
Luft. Schwacher Wind aus Nordwest. Von der Tonne aus ist
nördlich von der festen Eisfläche, etwa 6 Seemeilen entfernt, offenes
Wasser zu sehen; es dehnt sich in der Richtung nach Nordwest zu
Nord. Im Nordwesten erstreckt sich das Eis soweit wir sehen
können, ich glaube mindestens 10 Seemeilen weit, doch die blaue
Luft am Horizont läßt auch dort auf offenes Wasser schließen.

Im Westen zeigt sich eine Rinne, die sich nordwärts bis
ungefähr Westnordwest hinzieht; jedenfalls folgt sie der Kante des
festen Eises, und weiter in dieser Richtung sind in losem Eise mehrere
Rinnen zu erkennen, aber eine Durchfahrt wird augenblicklich dort
kaum zu finden sein.

Vom Land ist merkwürdigerweise nichts zu sehen. Es mag
ziemlich weit entfernt sein. Demnach durfte die Lange dieser festen
Eisscholle 20—25 Seemeilen betragen. Eine gute Mittagshöhe ergab
71° 29′ nördlicher Breite.

Zu einem Ausflug auf das Eis hatten wir unsere Schneeschuhe
mitgenommen, konnten sie aber wenig benutzen, da die Oberfläche
der Eisscholle merkwürdig uneben, voller Hügel und Hocker war.
Der Spaziergang war recht anstrengend. Fast überall ist das

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