- Project Runeberg -  Sibirien ein Zukunftsland /
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(1914) [MARC] Author: Fridtjof Nansen
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - III. Durchs Eis nach Norden

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in der Nähe von Franz-Joseph-Land und Spitzbergen trifft
man einige an; aber sie gelangen gewöhnlich nicht weit ins Meer
hinaus, sondern verschwinden bald wieder.

Die Eishügel des Karischen Meeres bilden sich, wie auch sonst
die des Eismeeres, durch Eispressungen. Es sind Schollen, die der
starke Druck des Windes und der Strömung mit den Rändern
gegeneinander drängt; sie werden gebrochen, richten sich auf,
schieben sich übereinander und bilden so Preßeisrücken bis zu 6 oder
8 Meter Höhe über dem Wasser. Bedenkt man, daß schwimmendes
Meereis ungefähr neun- bis zehnmal soviel Eis unter als über
dem Wasser hat, so ergibt sich, daß solche Preßeisrücken gewaltige
Eismassen unter der Wasserfläche verbergen. Die aufeinander
gepreßten Stücke frieren bald zu einer festen Masse zusammen, die
zum Schmelzen lange Zeit braucht, und wenn die großen Eisschollen
während der Drift im Sommer auseinanderbrechen, trennen sich die
Preßeisrücken von den flachen Schollen und bilden große und
kleine Eishügel, die im Meer umhertreiben oder auf Grund sitzen
bleiben und sich jahrelang halten können, ehe sie schmelzen.

17. August. Am Morgen war wieder Nebel eingefallen,
der ewige Nebel, der beim Fahren durch Eis eins der größten
Übel ist; denn selbst wenn man ein wenig offenes Wasser hat, sieht
man weder was man tut, noch, wohin man fährt, und leicht kann
man dabei in so dichtes Eis geraten, daß man schwer wieder
herauskommt. Trotz des andauernden Nebels gingen wir eine
Weile nordwärts, machten aber bald wieder halt, denn das Eis
verdichtete sich immer mehr, nur nicht nach Nordwesten zu; aber
diese Richtung führte uns zu weit aus unserem Kurs heraus und
vom Lande ab. Lieber wollen wir uns näher am Strande halten,
weil dort größere Aussicht ist, eine nordwärts gehende Landrinne
zu erreichen, sobald sich der Wind ein wenig dreht. Leider wurde
dieser südwestlicher; das drängt ans Ufer, obgleich das Eis immer
noch am Lande entlang nach Norden zu treiben schien.

Wenn man sich durch Eis hindurcharbeiten will, braucht man
vor allem Geduld und wieder Geduld. Warten, warten, und auf
bessere Zeiten hoffen!

Da liegen wir bewegungslos in Nebel und Eis — ein Leben,
das man nur zu gut kennt! Diese kalte, öde Wüstenei!

Abends gegen zehn klarte es sich ein wenig auf. Im Norden

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