Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - VIII. Von Dudinka zur Kureika
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>
Below is the raw OCR text
from the above scanned image.
Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan.
Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!
This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.
Von Dudinka zur Kureika. 137
dah diese Sprache ein Iweig des indo-chinesischen Sprachftammes
und mit der tibetischen am ncichften verwandt sei. Dadurch wiirden
diese Voller weit nach Siiden cmsgedehnt, und wir lonnten auch
desser verstehen, warum die chinesischen Gefchichtsfchreiber sic zu
erst weih und nichtturlisch cmsfehend nennen. —
Diese dunllen Rcitsel aus der Urzeit der Volter und ihren ehe
maligen Wcmderungen und Urspriingen sind zu verlockend. vor allem
hier in diesem unermehlichen Lande. Sic losen zu wollen. ist hoff
nungslos: dazu wissen wir viel zu menig.
Doch nun erscheint lachelnd unser fcmfter Aleiei und meldet,
das Esfen sei schon aufgetragen — eine Meldung, die stets mill
kommen ist, mie das Lciuten der Mahlzeitenglocke auf dem grohten
Ozeandampfer. Hente gibt es herrlichen gebratenen Stor, den
Aleiei meisterhaft zu bereiten versteht.
Gegen 5 Uhr nachmittags anlerten mir in der Miindung des
Flusses Kureika, mo der ..Omul" eine Petroleumniederlage hatte
und wo wieder Ol eingenommen werden muhte.
Als wir an Land gingen, war unser erster Anblick eine zcchme
Wildgcms: sic sah ganz ruhig auf einem Bein und guckte uns an,
dann wlltfchette sic zum Hause hinauf. Eingeborene hatten sic als
kleines Ganschen eingefcmgen und sic in diesem Sommer den hier
wohnenden Leulen gebracht. Sie machte jetzt schon weite Aus
fliige und flog quer iiber den lenissei nach dem Weftufer, lehrte
aber stets wieder ins Haus zuriick. Sic war so zcchm, dah ich sic
sparer auf dem Arm der Frau sah, die mit ihr ins Zimmer trat,
sic streichelte und liebloste, was sic sich allem Anschein nach gern
gefallen lieh.
Wahrend Wostrotin ins Haus ging, um mit den Leuten zu
plcmdern und allerlei zu besprechen, begaben Loris-Melilom und
ich uns in den Wald.
Es war ein eigentiimliches Gefiihl, wieder im Walde zu sein.
Appig bewachsener, fester Boden, auf dem es sich ganz trocken ging.
und soweit mein Vlick reichte, iiberall Heidelbeeren und Vusche von
Rcmschbeeren (Vaccinium uliZinoBiini), aber leme einzige Veere
darcm: sic seien alle im Friihling erfroren, erzahlte man uns. Lcmd
einwarts war es ganz flach: nirgends eine Anhohe, von der aus
man die Waldebene hatte überblicken konnen. Abrigens glich die
Landschaft so ziemlich einem Walde bei uns daheim, und man ver-
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>
